Kult-Plattenladen gekündigt!
Ohne Vorankündigung: Immobilien-Firma vertreibt „Zardoz“– doch der Betreiber will nicht aufgeben
Immer wieder werden kleine und vor allem gut sortierte Fachgeschäfte von großen Immobilienfirmen aus ihren Läden geschmissen. Jetzt hat es eine echte Laden-Legende erwischt: Der Plattenladen „Zardoz“am Schulterblatt muss raus! Doch für den Betreiber steht fest: Es geht irgendwo weiter.
„Das Wichtigste für die ist die Rendite, das ist zum Kotzen“, sagt André Sorgenfrei, Teilhaber und Filialleiter von „Zardoz“wütend. Verständlich, denn: Nach 15 Jahren am Schulterblatt hat man ihm im vergangenen November die Kündigung geschickt.
Zwar ist diese rechtens, der Mietvertrag läuft zum 30. Juli aus. Doch der Umgang der Eigentümer mit den Mietern ist das, was schockiert: „Man hat uns einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir hatten keine Chance, mit jemandem zu sprechen oder gar ei- ne Mietverlängerung zu bekommen“, sagt Sorgenfrei.
Eine internationale Immobilienfirma ist mittlerweile Eigentümer des Hauses, die Verwaltung hat eine Firma aus Düsseldorf übernommen: „Es ist eben kein Vermieter, der in Hamburg lebt und die Strukturen hier kennt. Denen ist wichtig.“
Seit 30 Jahren gibt es den gut sortierten Plattenladen schon, Musikfans bekommen hier alles, was das Herz begehrt: Schallplatten, CDs jedes Genres oder DVDs.
„Zardoz“wäre nicht der erste vor allem das Geld Plattenladen, der vor die Tür gesetzt wird: „Championchip Records“an der Susannenstraße und „Burn Out Records“beim Grünen Jäger mussten schon schließen.
Doch vielleicht gibt es für „Zardoz“schon bald Rettung: André Sorgenfrei ist in Gesprächen mit Vermietern eines neuen Ladengeschäfts in unmittelbarer Nachbarschaft. Sollte es klappen mit dem neuen Laden, ist dieser zwar etwas kleiner, doch das Konzept soll das Gleiche bleiben. „Für uns ist wichtig, dass wir hierbleiben, „Zardoz“gehört einfach in die Schanze.“