Dominant, Dahlmeier!
Souveräner Olympiasieg im Sprint. Unsere coole Laura erfüllt sich „großen Kindheitstraum“
Wahnsinn, Laura, wie unfassbar cool war das denn? Mit null Fehlern im Liegendschießen war unser Biathlon-Star Laura Dahlmeier voll auf Goldkurs, auch stehend trafen die ersten drei Schüsse. Doch dann blies der Wind fies von der Seite rein. 15 lange Sekunden wartete Dahlmeier, bevor sie auf die zwei fehlenden Scheiben ballerte. Die 24-Jährige blieb im Sprintrennen fehlerfrei und beschenkte Deutschland am ersten Tag der Olympischen Spiele mit der ersten Goldmedaille. „Ich bin wahnsinnig glücklich, stolz und dankbar. Für mich zählt nur dieser Moment“, schwärmte Dahlmeier hinterher. „Es war ein unheimlich wichtiges Rennen für mich. Das ist der Tag auf den ich so lange hin gearbeitet habe. Jetzt bin ich Olympiasiegerin, das war mein großer Kindheitstraum.“Mehr Glück kann man nicht in Worte packen.
Die Bedingungen waren hart. minus sieben Grad ließen die Finger am Abzug frieren, und der Wind schwankte. Ausgerechnet als Dahlmeier zu den finalen Schüssen anlegte, fegte eine Böe durchs Stadion. „Sie hat sich getraut, konsequent auf die Windverhältnisse zu reagieren. Das ist ihre Stärke: Sie drückt nicht, wenn ihr Zielbild nicht passt. Sie schießt erst, wenn alles passt“, jubelte Bundestrainer Gerald Hönig. Nach dem Sotschi-Desaster 2014 ohne Frauenmedaille war der goldene Start eine Erlösung.
Noch länger als am Schießstand musste sie sich im Ziel die Beine in den Bauch stehen, denn 64 Biathletinnen waren ja noch nach ihr gestartet, darunter Favoritinnen wie die Südtirolerin Dorothea Wierer oder Tiril Eckhoff aus Norwegen. Doch am Schießstand hatte an diesem Abend niemand die Cleverness und Geduld von Dahlmeier. Auch nicht Vanessa Hinz, die nah dran war, sensationell Silber zu gewinnen, den letzten Schuss aber danebensetzte und Fünfte wurde. „Ein Leichtsinnsfehler“, ärgerte sie sich.
Dahlmeier hingegen jubelte ausgelassen. „Ich habe mich extrem vorbereitet“, sagte sie. Jeden Meter der Strecke war sie vorher abgegangen, den Schießstand genau analysiert. „Das war das perfekte Rennen!“Die goldene Belohnung dafür darf sie sich heute Vormittag deutscher Zeit auf dem Zeremonienplatz vor dem Athletendorf abholen. „Ich habe geplant bis zur Zielüberquerung. Jetzt lasse ich mich überraschen was passiert“, sagte sie überglücklich. Am Ende ihrer Wünsche ist sie aber noch nicht. „Ich hoffe, dass wir gemeinsam für Deutschland noch einiges zu feiern haben“, sagte sie. Die Olympischen Spiele haben ja auch gerade erst angefangen.