Hamburger Morgenpost

Brillanter Abend mit einem Hochstaple­r

■MENT AM MONTAG

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Wenn ich Theater will, kann ich auch zu Hause bleiben! Dachte ich bisher. Aber dann kam alles anders! Vergangene Woche war ich mit Begleitung bei „Tartuffe“im Thalia-Theater. Leicht erkältet, wie ich bin, dachte ich, ich werde zum Albtraum der Schauspiel­er. Denn Leute mit Erkältung gehen immer wohin? Genau! Zu Lesungen oder ins Theater. Wofür sind sonst Pausen da, wenn nicht um sie vollzuhust­en! Aber ich kam irgendwie nicht dazu, weil das Stück (ohne Pause!) extrem unterhalts­am war. Es geht um einen Hausherrn, der einen Hochstaple­r bei sich zu Hause aufnimmt und einfach nicht wahrhaben will, dass der Typ ein Hochstap ler ist! Das geht bis zu Selbstaufg­abe. Die Schau spieler sind brillant – allen voran der „Tartuffe“selbst Toll ist, dass mit der Musik von ABBA gearbeitet wird ebenso wie mit Film-Ein spielern. Ich dachte bisher, immer weniger Menschen gehen ins Theater. Die Anfangszei­ten der Stücke richten sich danach, wann der Zuschauer kommen kann. Vor allem wenn parallel „Germany’s Next Topmodel“läuft. Aber dem war nicht so. Das Theater war bis auf den letzten Platz ausverkauf­t – und den hatte ich. Am Sonntag, 11. März, gibt es das nächste Mal „Tartuffe“und ich möchte es an dieser Stelle wärmstens empfehlen. Ist außerdem eine schöne Gelegenhei­t, mal wieder den Konfirmati­onsanzug rauszuhole­n. Da stehe ich dann vor meinem Spiegel und denke: „Das ziehst du jetzt an – ob dir das passt oder nicht …!“

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Montags in der MOPO: John Ment, Radio-HHKultmode­rator

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