Towers feuern Trainer!
Neun Niederlagen aus den letzten zehn Spielen besiegeln das Ende der Ära Attarbashi. Sein Assistent Benka Barloschky übernimmt
VON LUIS VIEIRA HEINE
Am Ende hat er seine Spieler nicht mehr erreicht. Die Folge: Die Hamburg Towers trennen sich „einvernehmlich“von ihrem Trainer Hamed Attarbashi (41)! Neuer Chef des Basketball-Zweitligisten wird der bisherige CoTrainer Benka Barloschky (30).
Die peinliche 73:78-Heimpleite gegen den Abstiegskandidaten Ehingen brachte das Fass zum Überlaufen. Die Risse zwischen Mannschaft und Trainer waren offensichtlich. Erstmals hatte sich Attarbashi nach Spielende demonstrativ nicht vor sein Team gestellt, wirkte ratlos. Schon länger soll es zuvor gebrodelt haben.
Mit dem ersten Trainerwechsel der Vereinsgeschichte endet in Wilhelmsburg eine Ära. Der gebürtige Hamburger heuerte 2014 bei den Türmen an und stellte mit Sportchef Marvin Willoughby (40) eine Mannschaft zusammen, die langfristig in die Bundesliga aufsteigen sollte. Nachdem im letzten Jahr mit Platz neun die Playoffs verpasst wurden, rüsteten die Towers im Sommer ihre Mannschaft noch einmal auf. Willoughby kündigte den „stärksten Kader aller Zeiten“an, im vierten Jahr sollte der Aufstieg her.
Nach einem starken Saisonstart geriet der Towers-Motor Mitte Dezember ins Stocken. Seitdem gingen neun von zehn Saisonspielen verloren. Der Absturz auf Platz zehn und damit einen Nicht-Playoffs-Platz kam völlig unerwartet. Die eklatante Wurfschwäche einiger Spieler in den letzten Spielen konnte sich Attarbashi nicht erklären. „Keiner macht es mit Absicht“, nahm der Trainer seine Spieler oft nach Niederlagen in Schutz. Gegen Ehingen klang dies erstmals anders: „Wir hatten ein Einstellungsproblem“, so Attarbashi.
Es kam zur Krisensitzung. Gestern um 16 Uhr war die erste Trainertrennung in der Towers-Geschichte dann perfekt. „Dieser Schritt ist uns sehr schwer gefallen. Wir haben Hamed viel zu verdanken, da er die Entwicklung der Hamburg Towers seit der Gründung maßgeblich mitgeprägt hat“, sagte Willoughby.
Das Ruder rumreißen soll jetzt Attarbashis Assistent, der gebürtige Bremer Benka Barloschky. Willoughby: „Benka genießt durch seine persönliche Art und seine akribische Arbeitsweise den Respekt und das Vertrauen bei Spielern und Mitarbeitern.“Am Sonnabend müssen die Towers nach Trier. Von den Playoff-Rängen trennen sie zwei Punkte.