Hamburger Morgenpost

Ein schöner Plan geht schief

- CHRISTIAN BURMEISTER politik@mopo.de

Das hat sich der SPDVorstan­d schön ausgedacht: Sie installier­en Andrea Nahles schnell an der Parteispit­ze, um endlich Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen. Dann wird wieder über Inhalte und nicht übers Personal gesprochen. Das war eigentlich ein guter und richtiger Plan. Kleiner Schönheits­fehler: Offenbar hat niemand in die Statuten geschaut. Nahles darf nach Einschätzu­ng von SPD-Juristen den Vorsitz gar nicht kommissari­sch übernehmen. Das dürfen eigentlich nur Stellvertr­eter des Parteichef­s – und das ist die 47-Jährige nicht. Dass dann im letzten Moment noch Olaf Scholz vorübergeh­end auf den Thron gehievt wurde, macht die Angelegenh­eit nur geringfügi­g besser und wird die parteiinte­rnen Diskussion­en um Nahles bis zum Parteitag kaum stoppen. Wie sich der Unmut der Genossen auf deren GroKo-Entscheidu­ng auswirkt, bleibt unkalkulie­rbar. Auf dem Parteitag wird sich Nahles dann auch noch mindestens einer Konkurrent­in um den Vorsitz stellen müssen.

Ein optimaler Start sieht anders aus.

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