Hamburger Morgenpost

Kuriose Einsätze, Vorurteile und immer viel Spaß: Derya Yildirim war eine der ersten Polizistin­nen mit türkischen Wurzeln. Jetzt wirbt sie bei Jugendlich­en für ihren Job

- DANIEL GÖZÜBÜYÜK daniel.goe@mopo.de

Derya Yildirim (37) ist eine der ersten Hamburger Polizistin­nen mit türkischen Wurzeln. „Ihr Traumjob“, wie sie sagt. Doch ihr Weg dorthin war steinig. Hier erzählt sie, wie sie mit Vorurteile­n umgeht, was ihr alles Kurioses passiert ist und warum viel mehr Jugendlich­e mit Migrations­hintergrun­d sich trauen sollten, zur Polizei zu gehen.

Trifft man Yildirim, fällt als Erstes ihr Lächeln auf. Bei ihr fühlt man sich sofort gut aufgehoben. Und das ist auch gut so. Sie arbeitet nämlich in der Einstellun­gsstelle der Polizei, hat viel mit zögernden Bewerbern und mit von Kummer geplagten Schülern zu tun. Ihren „Babys“, wie sie sie liebevoll nennt.

„Ich bin immer für sie da. Sie sollen aus meinen damaligen Fehlern lernen.“Denn ihr Weg zum Traumjob war ein steiniger.

Yildirim wächst sie auf St. Pauli auf, als Kind eines türkischen Einwandere­rs. „Mein Vater hat seine letzte Kuh verkauft, um nach Deutschlan­d zu kommen. Ich bin ihm für alles dankbar. Für immer.“Schon als Kind schaut sie mit großen Augen den Schutzmänn­ern in Grün hinterher. Ihr ist klar: Sie will Polizistin werden.

1995 traut sie sich mit zarten 16 Jahren zum Polizeites­t – völlig unvorberei­tet. „Ich dachte, ich schaffe das schon. Sportlich bin ich und reden kann ich auch.“

Falsch gedacht. Sie fällt durch. Ihre größte Schwäche: Rechtschre­ibung. „Ich kann mich noch erinnern, wie ich draußen in einer Telefonzel­le

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