Kuriose Einsätze, Vorurteile und immer viel Spaß: Derya Yildirim war eine der ersten Polizistinnen mit türkischen Wurzeln. Jetzt wirbt sie bei Jugendlichen für ihren Job
Derya Yildirim (37) ist eine der ersten Hamburger Polizistinnen mit türkischen Wurzeln. „Ihr Traumjob“, wie sie sagt. Doch ihr Weg dorthin war steinig. Hier erzählt sie, wie sie mit Vorurteilen umgeht, was ihr alles Kurioses passiert ist und warum viel mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund sich trauen sollten, zur Polizei zu gehen.
Trifft man Yildirim, fällt als Erstes ihr Lächeln auf. Bei ihr fühlt man sich sofort gut aufgehoben. Und das ist auch gut so. Sie arbeitet nämlich in der Einstellungsstelle der Polizei, hat viel mit zögernden Bewerbern und mit von Kummer geplagten Schülern zu tun. Ihren „Babys“, wie sie sie liebevoll nennt.
„Ich bin immer für sie da. Sie sollen aus meinen damaligen Fehlern lernen.“Denn ihr Weg zum Traumjob war ein steiniger.
Yildirim wächst sie auf St. Pauli auf, als Kind eines türkischen Einwanderers. „Mein Vater hat seine letzte Kuh verkauft, um nach Deutschland zu kommen. Ich bin ihm für alles dankbar. Für immer.“Schon als Kind schaut sie mit großen Augen den Schutzmännern in Grün hinterher. Ihr ist klar: Sie will Polizistin werden.
1995 traut sie sich mit zarten 16 Jahren zum Polizeitest – völlig unvorbereitet. „Ich dachte, ich schaffe das schon. Sportlich bin ich und reden kann ich auch.“
Falsch gedacht. Sie fällt durch. Ihre größte Schwäche: Rechtschreibung. „Ich kann mich noch erinnern, wie ich draußen in einer Telefonzelle