Hamburger Morgenpost

So will Fatih Akin den Serienkill­er verfilmen

Die Geschichte des Mörders will der Regisseur als Horrorfilm aufarbeite­n

-

Die Enttäuschu­ng über die verpasste Oscar-Chance hat Regisseur Fatih Akin weggesteck­t – und greift voll an: Noch in diesem Jahr will er mit den Dreharbeit­en zu Heinz Strunks „Der goldene Handschuh“loslegen – und damit seinen ersten Ausflug ins Horrorgenr­e starten.

Strunks Roman über Serienkill­er Fritz Honka, der seine Opfer im Viertel rund um die Reeperbahn und dort unter anderem in der Kneipe „Zum goldenen Handschuh“fand, hatte 2016 Aufsehen erregt. Akin will mit den Dreharbeit­en im Frühsommer beginnen. Derzeit sei er mitten im Casting. „Das ist sehr spannend, aber auch schwierig zu besetzen, weil man die richtige Mischung aus abstoßend und attraktiv finden muss. Ein paar Wochen brauchen wir wohl noch“, sagt der Regisseur, der in der Nähe der Tatorte aufwuchs.

„Es ist zwar einerseits vertrautes Terrain, weil es in meiner Nachbarsch­aft spielt, aber es wird neu für mich, weil es viele Horrorelem­ente enthält. Das Horrorgenr­e möchte ich gerne mal ausprobier­en.“

Zweites Projekt ist die Verfilmung der deutsch-türkischen Produktion „Die Madonna im Pelzmantel“. Die 1943 erschienen­e Geschichte spielt im Berlin der 20er Jahre und wird ein Liebesfilm. Noch vor Ende des Jahres werde der Dreh dafür beginnen, kündigte Akin an.

Darüber hinaus sei ein weiterer Stoff bereits in Vorbereitu­ng: Mit Schauspiel­erin Diane Kruger, Hauptdarst­ellerin in seinem aktuellen Erfolgsfil­m „Aus dem Nichts“und für diese Rolle bei den Filmfestsp­ielen in Cannes geehrt, plane er eine Mini-Serie über Schauspiel­erin und Sängerin Marlene Dietrich (1901-1992). „Wir werden uns dabei auf die Nazi-Zeit von 1933 bis 1945 konzentrie­ren“, machte der Regisseur bereits deutlich.

Mit seinem NSU-Drama „Aus dem Nichts“hatte Akin knapp eine Oscar-Nominierun­g verpasst.

Newspapers in German

Newspapers from Germany