Plastik-Brotkorb für junge Leute
Suzuki Ignis Der kleine Asiate ist zwar praktisch und günstig, aber leider wirkt auch manches billig
Wie soll man als 2-MeterMann dieses Auto testen, wenn man schon beim Einsteigen vor der Entscheidung steht, mit einem Schuhanzieher zur Fahrt mit dem Testwagen anzutreten.
Gut. Es geht nicht um mich. Es geht um einen jugendlichen Kleinwagen, der Sinn macht. Sinn im Sinne von „günstig zu haben“und „passend für die Großstadt“. Suzuki hat da vieles richtig gemacht.
I bims, der Ignis vong Suzuki. Wer das versteht, gehört zur Zielgruppe. „Nimm mich!“rufen die niedlichen Äuglein. Ich bin die Erfüllung deiner Autowünsche: Schnuckelig, praktisch, citytauglich, geländeaffin, sparsam, unkompliziert. Mit meinem Urteil „Brotkastenform“stand ich zwar nicht allein (Erinnerungen an den Panda aus dem letzten Jahrtausend werden wach) – aber ich hatte den Niedlichkeitsfaktor unterschätzt. Jetzt bemühe ich mich um Ernsthaftigkeit.
Ich habe die Variante mit 90-PS-Benziner und Frontantrieb ausprobiert und staune über die vielfältigen Individualisierungsvarianten und knalligen Kontrastfarben, mit denen sich der Ignis an Verkleidungen, Türgriffen, Lüftungsdüsen und der Mittelkonsole aufhübschen lässt. Okay: „Hübsch“ist Geschmackssache. Denn der Gesamteindruck bleibt: Ist denn hier alles aus Plastik? Alles erinnert an einen Bausatz. Unter dem Motorhäubchen meines Testwagens werkelt als Antrieb ein 1,2 Liter großer Vierzylinder-Benziner mit 90 PS. Die Kraft reicht zum Mitschwimmen, mehr nicht. Alles in allem ist der Ignis für das ganz normale städtische Shopping-Gewühl (nur 9,4 Meter Wendekreis) ein gefälliger, preiswerter und erstaunlich viel Raum bietender Frauenversteher. Klaus Kronsbein
➤ Technische Daten: Motor: 1,2-LiterVierzylinder-Benziner, 90 PS, 0-100 km/h: 11,9 Sek., Spitze: 165 km/h, Verbrauch: 4,6 Liter Super/100 km , C02 -Wert: 104 g/km, L/B/H in mm: 3700/1690/1595, Kofferraum: 267 – 1 086 Liter, Preis: ab 12 740 Euro