Jamie Oliver: RestaurantKette vorm Aus
Starkoch steckt mächtig in der Bredouille
Mit seinen Kochshows macht er Millionen von TV-Zuschauern Lust auf gesundes Essen. Abseits der Kameras ist Jamie Oliver (42) der Appetit aber vergangen. Die Restaurantkette des britischen Starkochs soll pleite sein. „Jamie’s Italian“hat Millionenschulden, 450 Mitarbeiter müssen gehen.
In den ersten seiner zwischenzeitlich mehr als 50 Restaurants gab er vorrangig benachteiligten Jugendlichen eine Ausbildungschance und hatte damit guten Erfolg. Seine Idee, unter dem Label „Union Jack“robuste englische Küche zu verkaufen, scheiterte hingegen kläglich. Das letzte von vier Restaurants musste im vergangenen Jahr schließen. Auch ein Hybridmodell aus Kochschule, Kaffeehaus und Laden überlebte nicht lang. Erst vor wenigen Wochen geriet Oliver in die Kritik. Grund: Ein Fleischlieferant, der seine Restaurants beliefert, war in einen Gammelfleischskandal verstrickt. Lebensmittelkontrolleure stellten massive Hygieneverstöße fest.
Als die ersten „Jamie’s Italian“Häuser 2008 eröffneten, strahlte der Glanz des Firmenchefs zwar zunächst auf sie ab. Doch schon bald stellten sich Probleme ein: zu hohe Mieten, überdimensionierte Speisekarten, schlechter Service. In den vergangenen Jahren ging der Umsatz stetig zurück. 2017 musste Oliver sechs Filialen schließen, dennoch entstand ein Verlust von umgerechnet 6,6 Millionen Euro. Vergangene Woche versammelten sich deshalb die Gläubiger von „Jamie’s Italian“zu einem Umschuldungstermin. Bitteres Fazit: Zwölf weitere Häuser werden geschlossen, die anderen müssen sich harten Sparmaßnahmen unterziehen.
Zur Höhe der Schulden gibt es unterschiedliche Angaben, das Unternehmen selbst spricht von 8,4 Millionen Euro. Laut der britischen Zeitung „Sun“schiebt Oliver derzeit einen Schuldenberg von umgerechnet 81 Millionen Euro vor sich her. Neben hohen Kreditschulden soll der Koch auch mit Miet- und Gehaltszahlungen im Rückstand sein.
Der 42-Jährige gehört seit beinahe 20 Jahren auf der Insel und weit darüber hinaus zu den Superstars, seine Kochbücher und TV-Serien hatten seine Familie reich gemacht.