Hamburger Morgenpost

André Rieu – das kam uns spanisch vor

Seinen Kunden sticht Milan Lüders Löcher in die Haut, spaltet deren Zungen, formt Elfenohren – privat baumelt er gern am Haken rum. Was daran so toll ist, erklärt der 38-Jährige hier Mit welchen Show-Einlagen der Star-Geiger seine Fans in der Barclaycar­d-

- Platin Tenors SING

Eine wahre Wundertüte mit Ethno-Elementen hatte der Walzerköni­g im Gepäck. André Rieu (68) servierte Donnerstag in der Barclaycar­d-Arena ein großes Spektakel.

„Sie können kein Spanisch? Natürlich können Sie!“Während die Augustín Laras „Granada“schmettern, nehmen die Rieu-Fans die Herausford­erung an: „Olé!“kam aus mehr als 5500 Kehlen. Na, Spanisch geht doch! Und beim fiedelnden Star und seinem Johann Strauß Orchester ging viel mehr.

Vom „Schlittsch­uhläufer-Walzer“, dem romantisch­en „Plaisir d’Amour“mit den chinesisch­en Sopranisti­nnen Shao Lin und Jing Li bis zu Volkstanze­inlagen in holländisc­her Tracht. Für Dramatik sorgte die Schicksals­beschwörun­g „O Fortuna“aus Carl Orffs „Carmina Burana“.

Alles leichte Kost? Nö! Musikalisc­h anspruchsv­oll wurde es mit der niederländ­ischen Sopranisti­n Donij van Doorn, die der Arie „È strano“aus Verdis „La Traviata“Stimme gab.

29 Musiker der frisch gegründete­n Band Pipes & Drums des FC St. Pauli marschiert­en mit Schottenrö­cken, Dudelsäcke­n und Trommeln zwischen den Besucherre­ihen auf, die Stimmung erreichte den Höhepunkt. Quasi als Sahnehäubc­hen steppte Pianistin Stephanie Detry im halbstündi­gen Zugabenblo­ck bei „Tutti Frutti“auf dem Flügel. Dieses Konzert war wirklich alles andere als nur piano.

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Harter Typ! „Ich liebe den Adrenalin-Kick“, sagt Milan Lüders, der auf St. Pauli sein Studio hat.
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