Rasiert und plötzlich reuig
Ohne Bart und einmal kleinlau Der Barmbeker Terrorist Ahma Alhaw
Was ist denn jetzt los? Ahmad Alhaw, der Killer von Barmbek, der so viele Christen wie möglich umbringen wollte, bittet plötzlich um Entschuldigung. Und seinen Bart hat der Islamist auch abrasiert. Helfen dürfte ihm das wenig.
Im sogenannten letzten Wort zeigte der Angeklagte erstmals in dem Prozess Reue, zog einen zusammengefalteten Zettel hervor und verlas eine Erklärung: „Ich kann die Zeit leider nicht zurückdrehen. Alles, was ich tun kann, ist, Sie um Entschuldigung zu bitten und zu hoffen, dass Sie mir verzeihen“, sagte Ahmad A. nach Angaben seines Dolmetschers zu den Opfern und ihren Familien. „Ich habe von der letzten Zeit gelernt, dass der Mensch nicht das Recht hat, ein Leben zu beenden, ganz egal wie die Umstände sind.“
Die Bundesanwaltschaft fordert trotzdem eine lebenslange Freiheitsstrafe für den 27-Jährigen. Es sei zudem die besondere Schwere der Schuld festzustellen, sagte die Vertreterin der Bundesanwaltschaft, Yasemin Tüz, gestern im Oberlandesgericht.
Der abgelehnte Asylbewerber habe sich des Mordes sowie versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in sechs Fällen schuldig gemacht. Er sei voll schuldfähig.
Wird eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt und die besondere Schwere der Schuld festgestellt, ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.
Der Verteidiger Christoph Burchard stellte keinen konkreten Strafantrag. Er zeigte sich überzeugt, dass sein Mandant nie in diesem Maße straffällig geworden wäre, wenn er ein vorübergehendes Bleiberecht bekommen und eine Ausbildung hätte machen können oder schneller hätte ausreisen können. Burchard betonte: „Herr A. ist heute ein anderer Mensch, er sieht die Dinge heute anders.“