(K)eine gespaltene Meinung
Wie oft bin ich irgendeinem HSVScheiß auf den Leim gegangen!? Ex-Trainer fühlt sich auch als Technischer D
Bei allem sonstigen, üblichen HSV-Verdruss brandete neulich – zumindest kurzfristig – Jubel im Hause Formeseyn auf. Wobei mir bei aller Freude ob der Vertragsnichtverlängerung von Im-Moment-ehgrad-Rechtsganzdraußenverteidigern durchaus bewusst ist: Wie oft bin ich in der Vergangenheit – wider besseres Wissen – irgendeinem HSV-Scheiß auf den Leim gegangen!? „Halilovic ist der neue Messi, Luis! Von dem kaufen wir gleich zwei Trikots! Eins für den Bolzplatz, eins als Geldanlage!“Und was war? Drei Wochen später saß die kroatische Föhnwelle als vom HSV bezahlte Leihgabe in irgendeiner Gewürzliga auf der Bank. Etwas später dann mal wieder (einfach, um das hier auch mal zu schreiben) „DuselRettung“am 34. Spieltag und ich so: „Jetzt geht’s aufwärts! Und Luca Waldschmidt wird der kommende Star!“Gefühlte zwei Wochen später waren bzw. sind wir schon wieder nahezu abgestiegen und bei Waldschmidt weiß ich kaum noch, wie der aussieht, so selten, wie der im Kader ist. Und erst jetzt gerade wieder! Ein alter, äh, neuer Vorstand, äh, Aufsichtsrat, äh, Präsident, ach, was und wie auch immer: Auf jeden Fall wird allerspätestens jetzt NA, LOGO! – alles total super und wie es früher einmal war! Wie schon bei Van der Vaart, Albertz, Labbanur dia, Hollerb…. Ach! Aufgewärmte Geschichten und der HSV? So vielversprechend wie – apropos früher – Mahdavikia-Ecken auf den kurzen Pfosten! Worauf wollte ich eigentlich hinaus, liebe Fans dieser kleinen Weltklassekolumne? Na, vielleicht ja darauf: Warum macht dieser Klub eigentlich immer wieder die gleichen Fehler?! Ich Dödel hatte nämlich tatsächlich kurz die Hoffnung, die Nichtverlängerung unserer Nummer 2 würde dafür genutzt, endlich mal klipp und klar und so richtig Max-Merkel-mäßig loszuledern: Wir brauchen hier beim Wiederaufbau ECHTE Typen! Wir brauchen keine Blender und Möchtegern-Fighter und Arme in die Luft und Einwerfer, die mehr mit der eigenen PR als mit dem Training von Ballstoppen und Stellungsspiel beschäftigt sind! Ich mein, nicht umsonst ist DD – und ich spreche hier leider nicht von Donald Duck – die einzige Konstante der letzten Jahre des Misserfolgs! Die Guten sind im Volkspark (irgendwann) alle weg – nur er ist (noch) da. Aber was macht der – und schon wieder Wischiwaschi – HSV? Kommuniziert das, als ob man EIGENTLICH und UNBEDINGT zwei weitere Jahre einen ausgezeichneten Einwerfer im Kader gebraucht hätte und dass die Verlängerung
ja an der Laufzeit gescheitert sei. Und der Berater und der ach so begehrte Spieler und die – ich denke mal, das könnt ihr ab, liebe MOPO-Kollegen – Presse freut sich, den ollen Tanzbär HSV mal wieder schön am Nasenring durch die Manege führen zu können! Laut einer HSV24-Umfrage befürworten 70% die Nichtverlängerung des ewig Torlosen. Und was wird draus gemacht? „Diekmeier-Abgang spaltet die Fans!“Ähem ... Da trockne ich doch kurz den Ball ab und werfe ein: Bitte was!? Ein Umfragewert 70 zu 30% ist eine „gespaltene Meinung“? Das würde also im Umkehrschluss bedeuten, dass ein Ergebnis von 70 zu 30 im Basketball ein Unentschieden wäre? Oder 70 zu 30% Ballbesitz ein ausgeglichenes Spiel? A-HA! Ich sag mal so: 51 zu 49% bei einer Präsidentschaftswahl – DAS nenn ich mal gespalten, Leute! Da muss die Presse nicht mal was konstruieren! Sich lächerlich machen, sich kaputtmachen, sich spalten – JAHA, das war, ist – und bleibt – beim HSV eben immer noch Chefsache! Darüber tröstet mich dann nicht einmal hinweg, was ich letzte Woche irgendwo vergnügt aufgeschnappt habe: Der Kultklub von nebenan feiert sieben Jahre Bedeutungslosigk… äh, Stadtmeisterschaft in Fußball-Hamburg! Echt jetzt: Das ist denen wirklich eine Meldung wert! Motto: Wir dödeln uns selber mehr schlecht als recht durch Liga Zwo, haben aber DEN GROSSEN HSV IN DEN LETZTEN 40 JAHREN IMMERHIN EINMAL GESCHLAGEN! Nun ja. Welcher Klub kann DAS sonst schon von sich behaupten? Vielen Dank, dass uns wenigstens in der eigenen Stadt noch das Gefühl gegeben wird, wir wären nach wie vor eine Riesennummer … Zweieinhalb Jahre war er der Trainer des FC St. Pauli, füllte diesen Job überwiegend erfolgreich aus. Seit Saisonbeginn ist er Technischer Direktor. Eine Aufgabe, die ihm offenbar gefällt.
„Mir fehlt im Leben nichts“, versichert der 64-Jährige. Wer ihn zuvor beim Training und im Spiel mit viel Leidenschaft erlebte, mag das kaum glauben. Doch Lienen entgegnet: „Trainer ist ein toller Beruf, den ich lange Jahre ausgeübt habe. Aber es gibt auch andere Dinge, die mir ebenfalls Spaß bringen. Es ist sogar eine Bereicherung, mal etwas anderes zu machen.“Er könne auch jetzt Emotionen bei Gesprächen, Vorträgen oder Diskussionen ausleben, habe auch in neuer Funktion ein erfülltes Leben und müsse sich über Arbeit nicht beklagen.
Sein Aufgabengebiet ist groß. Der frühere Profi repräsentiert bei allen möglichen Anlässen den Kiezklub mit seinen Werten und Ideen. Er füllt die Kooperation mit Stoke City („Die Zusammenarbeit ist fruchtbar und geht in die richtige Richtung“) und auch Hamburger Vereinen aus der Umgebung mit Leben, sucht weitere nationale und internationale Partner für Synergien – nicht nur im sportlichen Bereich. Lienen beschäftigt sich zu-