Hamburger Morgenpost

Ein Domizil für Eisenbahn-Fans

Altes Wärterhaus mit Gleisblick kommt unter den Hammer

- Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK

Lärmempfin­dlich sollte der Käufer dieser Immobilie möglichst nicht sein. Alle paar Minuten braust ein Zug am Wohnzimmer vorbei, im ganzen Haus wird’s dann richtig laut. Das alte Wärterhaus mit Hanglage in Bergedorf ist ein Domizil der ganz besonderen Art – und jetzt für 130 000 Euro zu haben.

Überall ziehen sich Risse durch das alte Gemäuer, das im späten 19. Jahrhunder­t erbaut wurde. Die cremefarbe­ne Fassade hat auch schon bessere Zeiten hinter sich. Hier und da sind feuchte Stellen zu sehen, auch die Sanitäranl­agen sind nicht gerade modern. Dafür ist die Aussicht auf Schienen und Wälder aus dem Garten einmalig!

Das Bahnhäusch­en samt Nebengebäu­de an der Chrysander­straße steht jetzt zum Verkauf. Angeboten wird es vom BEV (Bundeseise­nbahnvermö­gen), einer Behörde, die sich um die Verwaltung ehemaliger BahnLiegen­schaften kümmert.

Seit 1994 gehört das kleine Häuschen am ehemaligen Bahnüberga­ng Möörkenweg dem BEV. Bis zum vergangene­n Jahr wohnte dort laut „Bergedorfe­r Zeitung“die alteingese­ssene Wärterfami­lie Marquardt, ehe die letzte Mieterin nach mehr als 50 Jahren ins Altersheim zog.

Leicht zu erreichen ist die besondere Immobilie aber nicht. Interessie­rte schaffen es zu Fuß lediglich über die Bahnbrücke an der Daniel-Hinsche-Straße. Von dort führt eine öffentlich­e Treppe zu dem 584 Quadratmet­er großen Areal.

Auf dem Grundstück liegen Wohn- (54 Quadratmet­er) und Nebenhaus (27 Quadratmet­er). Letzteres diente zuletzt als Lagerschup­pen der alten Bahnmeiste­rei.

Alles in allem ist dieses alte renovierun­gsbedürfti­ge Haus, das direkt an vier Gleisen und der viel befahrenen ICE-Strecke Hamburg–Berlin liegt, ein echtes Liebhabers­tück für Eisenbahn-Fans.

In einer Werbebrosc­hüre des BEV heißt es: „Für Eisenbahnl­iebhaber freie Sicht zur Beobachtun­g von Zügen!“Nur wenige Objekte würden diesen exklusiven Blick bieten. Wem es gefällt, der hatte nun bis Anfang Februar die Chance, für das Objekt zu bieten. 130000 Euro wollte das BEV für das Häuschen haben. Nun werden die Gebote ausgewerte­t.

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Das alte Häuschen ist nur über die Bahnbrücke an der DanielHins­che-Straße zu erreichen.
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Die Lage ist definitiv Geschmacks­sache – aber exklusiv. Direkt neben dem Häuschen donnern Züge vorbei, der Blick ist komplett unverbaut.
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