Jatta nutzt seine Chance
Pyro-Wahnsinn! Bruchhagen: „Fußball-Zerstörer“Frischer Auftritt des 19-Jährigen
Diese Szenen haben im Fußballstadion nichts verloren und werden ein verdammt teures Nachspiel für den HSV haben. Weil im Gästeblock immer wieder Pyrotechnik und Feuerwerkskörper gezündet wurden, musste zwischenzeitlich sogar ein Abbruch befürchtet werden. Mehrfach musste Schiedsrichter Felix Zwayer die Partie unterbrechen. Ein Bild der Schande. Beschämend!
Rund 4000 HSV-Anhänger waren im Weserstadion. Direkt zum Anpfiff knallte und brannte es im Gästeblock so heftig, dass die Partie nach drei Minuten bereits zum ersten Mal unterbrochen werden musste. Immer wieder forderte der Stadionsprecher die Hamburger auf, die gefährlichen Feuerspiele zu unterlassen. Erhört wurde er nicht.
Auch nach der Unterbrechung wurde weitergezündelt. Kurz vor der Pause folgte eine zweite Spielunterbrechung, in der Halbzeit wurde dann über einen Spielabbruch diskutiert. Letztlich kam es dazu nicht. Viel besser wurde das Verhalten der Chaoten im Gästeblock trotzdem nicht. Auch im zweiten Durchgang gab es mehrere Vorfälle, kurz vor Spielende erneut eine Unterbrechung.
„Das sind alles Leute, die den Fußball nicht lieben. Das sind Fußball-Zerstörer. Das hat mit Fans nichts zu tun“, zürnte HSV-Boss Heribert Bruchhagen. André Hahn sagte zu den Vorfällen: „Das hilft uns nicht weiter, das bringt uns nichts. Wenn dafür das Spiel unterbrochen wird, hilft das niemandem. Nach letzter Woche müssen wir über die Fans nicht mehr viel reden.“Zur Erinnerung: Da hatte es ein Drohplakat im Volksparkstadion gegeben: „Bevor die Uhr ausgeht, jagen wir euch durch die Stadt.“Gibt es nun den Bruch zwischen Mannschaft und Fans? Überraschend hatte Bernd Hollerbach auf einen fast vergessenen HSV-Profi in der Startelf gesetzt: Bakery Jatta. Der Gambier nutzte seine Chance ebenso überraschend und war einer der wenigen Lichtblicke beim 0:1 bei Werder Bremen.
„Jatta hat die Woche über sehr gut trainiert, er hat gutes Tempo und Herz“, begründete Coach Bernd Hollerbach die Hereinnahme des pfeilschnellen Angreifers und lobte zugleich seinen Auftritt: „Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht und war an allen gefährlichen Situationen beteiligt.“Wohl wahr!
Für Jatta war es ohnehin ein ganz besonderes Spiel, denn Bremen ist für den 19-Jährigen eine Art zweite Heimat. Und am 16. April 2017 hatte der Stürmer ausgerechnet im Weserstadion sein Bundesligadebüt gefeiert. Das schien ihm Auftrieb zu geben, denn bei seinem ersten Einsatz nach knapp fünf Monaten war Jatta ein echter Aktivposten und extrem giftig.
Der Gambier gewann die meisten Zweikämpfe (22) auf dem Platz und dürfte damit auch beim Abstiegsgipfel gegen Mainz eine echte Option in der Startformation sein.