Mit 50 versucht sie es wieder EISSCHNELLLAUF
Pechstein schwänzt die Abschlussfeier und denkt schon an Peking
Die Strapazen der letzten Schicht auf dem Eis waren Claudia Pechstein anzusehen. Die Eisschnellläuferin schwitzte und hustete, nachdem das anstrengende Ende ihrer siebten Winterspiele gekommen war.
Zur erhofften zehnten Medaille hatte es auch bei der olympischen Premiere des Massenstarts trotz aller Bemühungen nicht gereicht. Unterkriegen lassen wollte sich die 46-Jährige davon nicht. „Ich bin stolz darauf, dass ich in meinem Alter meine siebten Spiele absolviert habe“, sagte Pechstein.
Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Gewinn von 5000-m-Bronze in Albertville 1992 hatte die fünfmalige Olympiasiegerin in Südkorea ein weiteres Mal auf das Podest laufen wollen. Über 3000 m (9. Platz), 5000 m (8. Platz), in der Teamverfolgung (6. Platz) und letztlich auch im Massenstart (13. Platz) scheiterte sie deutlich.
„Es war ein hartes Programm. Ich bin froh, dass ich es absolviert habe“, sagte Pechstein, die die Pleite der deutschen Eisschnellläufer nicht zu verhindern vermochte. Wie vor vier Jahren in Sotschi ging der Verband leer aus. Pechstein war zum Abschluss der EisschnelllaufWettbewerbe im Gangneung Oval nur mit Außenseiterchancen gestartet. In den Sprints des dynamischen und taktisch geprägten Formats hat sie gegen die jüngere Konkurrenz Nachteile.
Auch das straffe Programm erwies sich als Herausforde- rung. Gerade einmal eine knappe Stunde lag zwischen Halbfinale und Finale, beide Läufe führten über jeweils 16 Runden. „Mit 46 braucht man mehr Regenerationszeit“, sagte Pechstein. „Es war mein Ziel, ins Finale zu kommen. Das habe ich erreicht.“
Pechtein bestritt in Südkorea ihre siebten Winterspiele. Sie plant, bis Peking 2022 weiterzumachen und erst im Anschluss ihre Laufbahn zu beenden. In vier Jahren gebe sie das Karriereende bekannt, hatte sie am Donnerstag gesagt. Pechstein wäre dann allerdings fast 50 Jahre alt. Die Qualifikation für ihre achten Spiele wäre in diesem Alter eine Sensation. Vielleicht war der Massenstart in Pyeongchang deshalb ihr letztes Rennen ihrer 26-jährigen Olympia-Karriere.