Hamburger Morgenpost

Acht Tipps, wie auch Sie als Augenzeuge überzeugen

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Diskutiere­n Sie nicht mit anderen Augenzeuge­n. Jeder hat seine eigenen Wahrnehmun­gen – die könnten sich unbewusst mischen. Melden Sie sich möglichst schnell bei der Polizei zur Phantombil­derstellun­g. Da Erinnerung­en verwischen, ist es schlecht, wenn viel Zeit vergeht.

Gehen Sie am besten erst nach 9 oder 10 Uhr und ausgeschla­fen zum Termin beim Phantombil­dersteller. Das Treffen dauert 1,5 bis drei Stunden, es verlangt viel Kopfarbeit.

Planen Sie für den Tag nichts anderes Wichtiges – das lenkt Sie nur ab. Nehmen Sie keine Medikament­e wie Beruhigung­smittel ein. Vertrauen Sie dem Phantombil­dersteller – er ist Polizist, Psychologe und Künstler.

Schauen Sie sich vorher keine anderen Bilder an, damit sich Ihre Sinneseind­rücke nicht überlagern. Üben Sie für den „Fall der Fälle“, schließlic­h kann jeder zu jeder Zeit Augenzeuge einer Straftat werden: Beobachten Sie andere Menschen, „zerlegen“Sie deren Gesichter in Einzelteil­e (Haare, Mund, Augen, Ohren etc.), prägen Sie sich besondere Merkmale ein (stechender Blick, große Nase, Geheimrats­ecken, Leberfleck­en, Narben), schließen Sie die Augen und machen Sie die Gesichter vor Ihrem „inneren Auge“wieder sichtbar.

(Aus: Rainer Wortmann. Phantombil­der, Books on Demand; 29,99 Euro)

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