Kurz und knapp: Wichtige Tipps
– zählen nicht. Und übrigens: Auch beim Kauf von privat kann man den Verkäufer bitten, sich die Zeit zu nehmen, in die Werkstatt zu fahren.
„Meinen Stammkunden biete ich an, den Wagen einfach auf die Hebebühne zu nehmen und den Diagnosetester durchlaufen zu lassen. Das dauert ca. eine halbe Stunde und kann schon viel ausschließen. Manche Fehler werden dem Kunden gar nicht angezeigt, können aber in absehbarer Zeit zu teuren Problemen werden. Und auch wenn dieser Check für Nicht-Stammkunden vielleicht 50 Euro kostet, ist es gut angelegtes Geld“, meint Auto-Profi Schlaak. Die meisten typenoffenen Werkstätten bieten diesen Service an.
Geht es nach dem Kfz-Meister, ist beim Gebrauchtwagenkauf für Laien durchaus auch das Bauchgefühl ein guter Ratgeber: „So wie es aussieht, so werden auch die Autos verkauft. Wenn es ein Hinterhof ist, ist es vielleicht nicht die beste Adresse. Das Auge sollte immer mitkaufen“, rät er.
„Ich würde mir immer das Serviceheft zeigen lassen und nach Rechnungen für Reparaturen fragen. Je besser die Fahrzeughistorie nachvollziehbar ist, desto besser ist das Auto gepflegt.“
Und wann sollte man nun die Finger lassen vom ins Auge gefassten Wagen? „Wenn an der Karosserie etwas durchgerostet ist. Beim Händler oder von privat? Beliebter ist Letzteres – dank größerem Angebot, insbesondere an älteren Baujahren sowie dem niedrigeren Preisniveau. Mehr Sicherheit bietet freilich der Kauf vom Händler: Dieser ist, unabhängig von einer eventuell angebotenen Gebrauchtwagengarantie, zu einer mindestens 12monatigen „Sachmängelhaftung“verpflichtet. In den ersten sechs Monaten gilt zudem eine „Beweislastumkehr“.
„Zuallererst kauft das Auge“: Dieses Motto der Profi-Verkäufer sollten Sie kennen! Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Gebrauchtwagen-Aufbereiter mit Erfahrung und speziellen Pflegemitteln daran gehen. Lassen Sie sich aber nicht täuschen – ohne umfassende Bestandsaufnahme kann das leicht zum Flop werden. Trotzdem gilt: Auf einem völlig heruntergekommenen Hinterhof bei einem Verkäufer mit ungepflegtem Äußeren wird man wohl auch kein gutes Schnäppchen schlagen.
Nicht ohne meinen Fachmann: Grundsätzlich kann man das Risiko, ein schlechtes Exemplar zu erwischen, nur reduzieren durch die Einbeziehung eines Fachmanns, zum Beispiel eine typenoffene Werkstatt, den ADAC oder anderer Institutionen.
Mängel-Schwerpunkte: Informieren Sie sich vorab. Verschaffen Sie sich eine Übersicht über die Schwachpunkte der von Ihnen ins Auge gefassten Modelle.
Die Checkliste: Der ADAC bietet online eine GebrauchtwagenCheckliste an.
Wenn das Auto stark ölundicht ist oder andere Flüssigkeiten verliert. Wenn es starke Geräusche gibt – vom Getriebe, dem Motor oder sonst irgendwoher. Und natürlich wenn der Wagen nicht richtig läuft“, sagt Schlaak. „Auch wenn der Verkäufer sagt, es seien nur die Kerzen, sollte man die Finger vom Auto lassen. Denn wenn es ein Fehler ist, der mit wenig Aufwand zu beheben ist, warum macht es der Verkäufer dann nicht einfach selbst. Dann würde er jede Diskussion umgehen.“
Übrigens: Ein frischer TÜV ist immer ein gutes Zeichen. Gravierende Mängel sind dabei weitestgehend ausgeschlossen. Hat das Fahrzeug hingegen nur noch zwei Monate TÜV, ist es umso wichtiger, den Wagen vorher in der Werkstatt des Vertrauens durchchecken zu lassen.