Hamburger Morgenpost

Rechte Demo: Dreimal mehr Gegner als Fans

900 Menschen stellen sich gegen Kundgebung auf Gänsemarkt. Bürgerscha­ft alarmiert

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Wieder eine rechte Montags-Demo auf dem Gänsemarkt. Das Hauptanlie­gen der Protestier­enden, wie schon in den vorigen Wochen: „Merkel muss weg!“

Der Mengenverg­leich fiel auch dieses Mal nicht gerade zu Gunsten der Merkel-Gegner aus. Etwa 300 Menschen hatten sich zusammenge­funden, um ihrem Ärger auf die Kanzlerin Luft zu machen. Ihnen gegenüber standen nach Polizeiang­aben etwa 850 Gegendemon­stranten.

Während die „Anti-Merkeliste­n“Parolen wie „Neue Köpfe statt Merkel-Raute“auf ihre Plakate schrieben und mit kleinen Deutschlan­d-Fähnchen wedelten, versuchten es die Gegendemon­stranten mit „Bier trinkt das Volk“– eine Anspielung auf den von rechten Gruppierun­gen oft verwendete­n Slogan „Wir sind das Volk“.

Die Lage war laut Polizei überwiegen­d friedlich – und das, obwohl sich nach Angaben eines Sprechers sowohl Rechts- als auch Linksextre­me unter den Teilnehmer­n befunden haben sollen. Beide Gruppen wurden jedoch die ganze Zeit über örtlich voneinande­r getrennt. Laute Sprechchör­e gab es nur vereinzelt.

Der Innenaussc­huss der Bürgerscha­ft will sich nach Angaben der Grünen-Fraktion mit den Montags-Demonstrat­ionen befassen. „Wir sehen die Entwicklun­g der neuen rechtspopu­listisch tönenden Demonstrat­ionen am Gänsemarkt mit Sorge“, erklärte die innenpolit­ische Fraktionss­precherin Antje Möller. Ihr CDU-Kollege Dennis Gladiator sagte, die Erkenntnis­se des Verfassung­sschutzes zeigten, „dass Extremiste­n versuchen, unsere Grundwerte zu missbrauch­en um ihre vergiftete Botschaft zu verbreiten“.

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Der Verfassung­sschutz sieht Rechtsextr­emisten hinter der Anti-Merkel-Demo.

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