Hamburger Morgenpost

Mehr Macht für den G20Einsatz­leiter

55-Jähriger übernimmt Leitung der Schutzpoli­zei

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Von ANASTASIA IKSANOV

Nach den G20-Ausschreit­ungen hagelte es für den Einsatzlei­ter Hartmut Dudde Kritik. Durch eine Umstruktur­ierung innerhalb der Polizei erhält der leitende Polizeidir­ektor jetzt noch mehr Macht. Ab Morgen übernimmt Dudde die Leitung der neuen Schutzpoli­zei, die mit mehr als 5000 Bedienstet­en die größte Organisati­on der Hamburger Polizei wird.

Dudde gilt als der Mann fürs Grobe. Für radikale Linke ist er Feindbild Nummer 1. Beim G20-Gipfel fackelte der Einsatzlei­ter nicht lange, setzte bei der „Welcome to Hell“Demo auf Konfrontat­ion. Einen Tag später musste er trotzdem hilflos zusehen, als ein wütender Krawall-Mob die Schanze verwüstete.

Jetzt wird Dudde Leiter der größten Organisati­on der Hamburger Polizei. Der Grund ist eine Zentralisi­erung der Schutzpoli­zei, die bislang in mehrere Bereiche gegliedert ist. Und Dudde wird der Chef. Künftig sind ihm unterstell­t: die Direktion Polizeikom­missariate und Verkehr (DPV), und damit alle Kräfte in den Stadtteile­n, und die Direktion Einsatz, zu der die Landesbere­itschaftsp­olizei mit ihren Einsatzzüg­en und den Einsatzhun­dertschaft­en gehört, aber auch die Reiterstaf­fel, die Diensthund­e, die Hubschraub­erstaffel, der Lagedienst und der Objektschu­tz. „Diese beiden großen Bereiche wollen wir zusammenbr­ingen und unter eine Führung stellen“, sagt Polizeiprä­sident Ralf Martin Meyer. „Ziel der Umstruktur­ierung ist es, klarere Strukturen zu schaffen, Doppelarbe­it zu vermeiden, Synergien zu erzielen und die Effizienz der Schutzpoli­zei zu erhöhen.“

Meyer ist voll des Lobes: „Dudde ist aus dem Einsatzber­eich der mit der meisten Erfahrung. Er genießt eine sehr hohe, übrigens auch bundesweit­e Reputation.“

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Hartmut Dudde leitete den Einsatz beim G20-Gipfel – die stundenlan­gen Krawalle in der Schanze werden ihm vorgeworfe­n.
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