Hamburger Morgenpost

Schröder greift Ultras an

In Hannover liegen im Dauerzoff mit einem Teil der Fans die Nerven blank. Altkanzler tobt: „Ihr werdet am wenigsten gebraucht!“

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Der Dauerzoff zwischen Führung und Fans von Hannover 96 erreicht die nächste Stufe. Nachdem sich zuletzt Sportvorst­and Horst Heldt über das Verhalten der Fans beschwert hatte, meldete sich nun der Altkanzler zu Wort: Gerhard Schröder greift die Ultras an.

Aufsichtsr­ats-Chef Schröder (73) wählt scharfe Worte. „Was sich da in der letzten Zeit entwickelt hat, das schadet der Mannschaft, das schadet dem Sport, das schadet dem Ansehen von Hannover 96“, sagte er dem Online-Portal „Sportbuzze­r“und polterte: „Ich würde sie nicht Fans nennen, denn das ist eine Beleidigun­g der wirklichen Fans, die jede Woche zu 96 kommen. Die, die man gegenwärti­g Ultras n

R n Der anhaltende Fan-Ärger hatte zuletzt auch das Heimspiel der Niedersach­sen gegen Gladbach (0:1) überlagert. Vertretern der aktiven Fanszene abgesagt hatte, wurde der Stimmungsb­oykott in der heimischen Arena fortgesetz­t. Gegen Gladbach protestier­ten Teile der 96-Anhänger einmal mehr lautstark gegen Präsident Martin Kind. Andere Fans reagierten mit Pfiffen und riefen „Ultras raus“.

Die Nerven liegen bei den Bossen blank. „Das kotzt mich echt an und das macht keinen Spaß“, hatte Manager Heldt nach der Partie eingestand­en. Schröder hat Verständni­s für diesen Ausbruch. „Er spürt, wie das negativ auf die Mannschaft und deren Stimmung wirkt. Es wird immer der Dialog von Menschen eingeforde­rt, die aber selbst zum Dialog nicht fähig sind. Zum Dialog gehören immer zwei. Und zum Dialog gehört Gesprächsu­nd Lernbereit­schaft. Und das sehe ich auf der anderen Seite überhaupt nicht“, sagte Schröder.

Der Altkanzler stützte zudem die Aussage von Präsident Kind („Sie reden immer von Unterstütz­ung und wirken doch nur destruktiv. Das Einfachste ist doch, dass sie wegbleiben“), der die Mehrheit an dem Klub übernehmen will. „Ihr seid die, die am wenigsten gebraucht werden. Weil ihr der Mannschaft nicht helft und ihr Unruhe in den Verein bringt“, so Schröder.

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Schon seit Monaten sind die Ultras von Hannover 96 auf Konfrontat­ion mit Präsident Martin Kind aus, den sie übel beschimpfe­n.
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 ??  ?? Aufsichtsr­ats-Boss Gerhard Schröder (r.) im Gespräch mit dem umstritten­en 96- Chef Martin Kind.
Aufsichtsr­ats-Boss Gerhard Schröder (r.) im Gespräch mit dem umstritten­en 96- Chef Martin Kind.
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