Irrsinn auf Rädern
Zugedröhnte Fahrer, katastrophal gesicherte Ladung
Lkw – Zeitbomben auf vier Rädern. Unfassbar, was die Polizei alles bei einer Großkontrolle in Waltershof aus dem Verkehr zog: Es gab Brummis mit abgefahrenen Reifen, Ladung, die katastrophal gesichert war, und Fahrer im Drogenrausch.
Schauplatz: Zollamt Finkenwerder Straße. Vertreter von Polizei, Zoll, und TÜV winken einen Schwertransport nach dem nächsten raus, kontrollieren Laster und Busse. Das Ergebnis: Von 134 kontrollierten Fahrzeugen weisen 58 schwere Mängel auf. Weit mehr als ein Drittel.
Ein polnischer Lasterfahrer hat seine je zwei Tonnen schweren Papierrollen nicht ordnungsgemäß gesichert. Die von ihm benutzten Sicherheitsgurte sind noch dazu gefälscht. Da wollte ein Spediteur wohl Geld sparen.
In der Regel kosten die echten Gurte um die neun Euro“, sagt Einsatzleiter Ortwin Schmidt (56). Die gefälschten liegen bei etwa fünf.“Auf den „Billig-Gurten“befinden sich Fake-Aufkleber aus China und der Türkei. Meist sind sie schlecht gemacht. Auf einem Gurt befindet sich eine CEKennung, die eigentlich nur für die Funktionalität von Maschinen verwendet wird.
Auch der Fahrer eines Bagger-Transports hält sich nicht an die gesetzlichen Vorschriften: Seine Ladung ist um 13 Tonnen zu schwer. Aber das ist nicht alles: Die Ladung ist auch noch zu lang und so breit, dass sie über die Kante des Lasters hinausragt. Von den Beulen in den Reifen ganz zu schweigen. Dem Fahrer wird die Weiterfahrt untersagt, und eine saftige Geldstrafe muss er auch noch zahlen.
Was dem Fass den Boden ausschlägt, sind zwei völlig zugedröhnte Fahrer. Der eine ist 54. Ein Speicheltest schlägt positiv auf Cannabis an. Der zweite Lkw-Fahrer fährt unter Koks-Einfluss. Schließlich wird noch einer angetroffen, der schon 17 Stunden am Stück fährt, was streng verboten ist.
Fast harmlos wirkt dagegen ein 25-jähriger Bulgare, der nach dem Führerschein gefragt wird – und den Kontrolleuren gefälschte Papiere hinhält.