Kopfüber in die Geschichtsbücher
Will nach WM-Bronze jetzt den deutschen Uralt-Rekord knacken
Hochsprung-Ass Mateusz Przybylko hat bei der Leichtathletik-WM in Birmingham überraschend Bronze gewonnen. Nach seinem Hallen-Coup freut sich der 25-Jährige nun auf den Sommer und die Heim-EM. Der deutsche Rekord ist vielleicht bald fällig.
Noch mit der Bronzemedaille in der Hand schwebte Hochsprung-Held Mateusz Przybylko schon in höheren Sphären. „Ja, den deutschen Rekord will ich mir jetzt holen. Wann, das ist egal. Ich bin ja noch jung“, sagte der 25-Jährige, kurz nachdem er bei der Hallen-WM in Birmingham überraschend den Sprung aufs Podest geschafft hatte.
2,29 Meter hatte Przybylko in der Arena überquert. Seine Gedanken flogen aber schon acht Zentimeter höher: Den über 33 Jahre alten deutschen Freiluft-Rekord des Kölners Carlo Thränhardt, der am 2. September 1984 in Rieti 2,37 Meter meisterte, will er sich irgendwann mal schnappen. „Ja, so sieht's aus“, sagte er nach seinem Bronze-Coup in der Arena Birmingham. Seine Körpergröße würde er dann gleich um 42 Zentimeter überspringen. Seine erst zwei Wochen alte Hallenbestleistung verpasste er im WM-Finale nur um einen Zentimeter. Doch 2,29 Meter reichten schließlich für eine Medaille, stolz und glücklich war er. Nach 29 Jahren hat ein deutscher Hochspringer wieder Edelmetall bei einer Hallen-WM erkämpft - zuletzt schaffte das Dietmar Mögenburg: 1989 in Budapest waren seine 2,35 Meter Silber wert. „So lange ist das her, das ist Wahnsinn“, staunte er. „Das wurde dann aber auch mal Zeit“
Während Przybylko für eine Überraschung sorgte, blieb Tatjana Pinto hinter den Erwartungen zurück. Die deutsche Sprintmeisterin verpasste am Abend das Finale. 7,18 Sekunden im 60Meter-Halbfinale reichten der 25-Jährigen aus Paderborn nicht, um sich über die Zeit zu qualifizieren. Pinto hatte vor zwei Wochen bei der DM mit 7,06 Sekunden große Erwartungen geweckt.