Wenn aus Spiel Ernst wird
„Game Night“: Echte Gangster verwandeln einen Spieleabend in einen Albtraum
Als Max (Jason Bateman) und Annie (Rachel McAdams) bei einem Kneipenquiz zeitgleich den Namen des lilafarbenen Teletubbys herausbrüllen (Tinky-Winky!), funkt’s zwischen ihnen. Das muss Schicksal sein. Schon kurz darauf heiraten die beiden enthusiastischen Spielernaturen, Highlight ihrer Ehe: natürlich der wöchentliche Spieleabend mit befreundeten Paaren.
Nur Nachbar Gary (herrlich schräg: Jesse Plemons), die Spaßbremse, darf keinen Wind von der Sache bekommen. Killt jede Stimmung, der Cop. Eines Abends stößt Max’ Bruder und ewiger Rivale Brooks (Kyle Chandler) zur Quizparty. Und auch jetzt setzt der Angeber wieder mal einen drauf. Er lädt ein in seine Luxusvilla zum Krimirätsel, inklusive falscher Gangster, FBIAgenten und Hast-du-nicht-gesehen. Deshalb halten es auch alle für Show, als Brooks tatsächlich entführt wird – und erleben schon bald einen Spieleabend, der keinen Regeln folgt, bei dem echtes Blut fließt und den sie nie wieder vergessen werden …
Jason Batemans Komödien – kennst du eine, kennst du alle. „Game Night“klingt tatsächlich nach Hollywood-Reißbrett-Ware, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Es kommt schließlich nicht nur auf die Zutaten an, sondern darauf, wie man sie anrichtet. Und da entpuppt sich die schwarze Komödie des Regie-Duos John Francis Daley und Jonathan Goldstein mit ihrem hohen Tempo, der Gagdichte, den absurden Wendungen und doppelten Böden als echter Volltreffer. Und ihren Glastischen, die nie zerbrechen, wenn jemand draufgeworfen wird (nur einer der herrlichen Running Gags).
Es geht hektischer zu als bei jedem Scharade-Abend, aber eben auch pointierter und für manche Beteiligte nicht minder peinlich. Wer den Humor von „Kill The Boss“und Comedyserien wie „Die Simpsons“oder „Family Guy“mag, ist hier goldrichtig und erlebt eine rasend komische Action-Farce, die jeden Spieleabend schlägt.