Alle lieben OSCAR
Der begehrteste Preis der Filmschaffenden wird zum 90. Mal vergeben. Der Goldjunge hatte es in den ersten Jahren nicht einfach
Jämmerlich war die erste Preisverleihung, gemessen am heutigen Aufwand: Die Namen der Gewinner waren schon eine Woche vorher bekannt gemacht worden, und die, nun ja, Zeremonie war nach vier Minuten und 22 Sekunden vorbei.
Emil Jannings bekam den Oscar als bester Hauptdarsteller; er ist bis heute der einzige Deutsche, der die Auszeichnung in dieser Kategorie erhielt – für seine Rollen in den US-Filmdramen „Der Weg allen Fleisches“und „Sein letzter Befehl“.
In diesem Jahr, in der Nacht zu morgen, wird der Oscar zum 90. Mal vergeben, inzwischen in 24 Kategorien. Mit Regisseurin Katja Benrath ist auch eine Hamburgerin nominiert (für „Watu Wote“in der Kategorie „Live-Action-Kurzfilm“). Wer einen Goldjungen bekommt – materieller Wert: 400 Euro –, weiß die Öffentlichkeit vorab nicht. In aller Welt werden Millionen Menschen vor den Fernsehern sitzen, um das Spektakel im Dolby Theatre in Los Angeles zu verfolgen.
Louis B. Mayer, Chef der Filmfirma Metro-Goldwyn-Mayer, gilt als Vater des Oscars. Bei einem Galadinner im Ambassador Hotel in L.A. Mitte Januar 1927 präsentierte er Filmschaffenden wie den Warner Brothers und Mary Pickford, Mitbegründerin von United Artists, seine Idee zur „Academy of Motion Picture Arts & Science“. Die Idee war ein Jahr später beschlossene Sache. Am 16. Mai 1929 erfolgte die erste Oscar-Verleihung, direkt am Hollywood Boulevard.
Wie kam Oscar zu seinem Namen? Offiziell heißt der Preis „Academy Award of Merit“. In den Annalen der Academy wird Margaret Herrick, eine ehemalige Vorstandssekretärin der Academy, als Namensgeberin aufgeführt. Beim Anblick der Statue soll sie an ihren Onkel Oscar gedacht haben. Dagegen behauptete die Schauspielerin Bette Davis, die Statue sehe ihrem Ehemann Harmon Oscar Nelson ähnlich. Eine dritte Erklärung: Walt Disney bedankte sich 1934 spontan für seinen „Oscar“.
Der Oscar, die Statue misst 35 Zentimeter, war in seinen ersten Jahren keine große Nummer. Das änderte sich ab 1941, als die Gewinner nicht mehr vorab genannt und die Zeremonie im Radio übertragen wurde. Mit der Entscheidu