So will Airbus durch die Krise fliegen
3700 Jobs auf der Kippe. Betroffene Mitarbeiter sollen möglichst andere Aufgaben im Unternehmen bekommen
Nun ist es offiziell. Weil die Produktion der Flugzeuge Airbus A380 und A400M heruntergefahren wird, stehen bei dem Flugzeugbauer viele Mitarbeiter vor Veränderungen. Airbus hat gestern mitgeteilt, dass bis zu 3700 Jobs in Deutschland, Frankreich und Großbritannien betroffen sind. Hamburg kommt bei den Streichungen glimpflich davon. Hintergrund der Maßnahme: Der A380 verkauft sich nicht wie gewünscht, und die Militärmaschine hat technische Probleme – deshalb werden künftig weniger von beiden Modellen hergestellt. In diesem Jahr werden vom doppelstöckigen Airbus A380 noch zwölf Maschinen gebaut, 2019 sind es nur noch acht und ab 2020 nur noch sechs. Vom Militärtransporter A400M werden in diesem Jahr 15 gefertigt, im kommenden Jahr elf, ab 2020 nur noch acht.
Was bedeutet das für den Standort Hamburg? In Finkenwerder wird unter anderem die Innenausstattung des Airbus A380 hergestellt und das Flugzeug lackiert. Weil hier bald die Produktion des A320 und des A350 hochgefahren werden soll, sei man zuversichtlich, die knapp 1000 in Finkenwerder betroffenen Mitarbeiter dort unterzubringen zu können, so eine Airbus-Sprecherin. Von den Problemen beim Militärtransporter ist Hamburg nicht betroffen, der Rumpf wird in Bremen gebaut.
Die Gerüchte um einen Stellenabbau hatte es schon länger gegeben. Am Mittwoch haben sich dann Konzernvertreter mit dem Betriebsrat getroffen und ihn über ihre Pläne informiert. An allen Standorten hofft die Airbus-Führung, den Mitarbeitern andere Stellen innerhalb des Unternehmens anbieten zu können.
Entlassungen der Stammbelegschaft in Deutschland sind ohnehin nicht möglich. Seit sechs Jahren gilt der „Zukunftstarifvertrag“, der betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2020 ausschließt.