Polizei stöhnt wegen der Montags-Demos
GdP-Chef Kirsch sieht unzumutbare Belastung durch die Einsätze. Er fordert: Externe Kräfte sollen helfen
Die „Anti-Merkel“-Demo, die in den vergangenen Wochen für großen Wirbel sorgte (MOPO berichtete), ist für die Polizei ein Kraftakt. Hunderte Beamte aus den Wachen müssen zusätzlich für den Protestzug mobilisiert werden, Unmengen an Überstunden fallen an.
„Das ist ein ganz großes Problem“, sagt Gerhard Kirsch, Leiter der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Die Kommissariate seien ohnehin schon ausgelastet und unterbesetzt, die zusätzliche Kräftebündelung für die Montags-Demos seien kaum zu bewerkstelligen.
Denn: Nicht allein die Bereitschaftspolizei ist für die Sicherheit bei der Demo zuständig. Eine so genannte „Alarm-Abteilung“der Polizei, bestehend aus etwa 500 Polizisten aus den 24 über die Stadt verteilten Wachen, unterstützen die Kollegen. Und die werden auch dringend gebraucht. So waren am vergangenen Montag mehr als 1100 Polizisten im Einsatz, bei immer höheren Teilnehmerzahlen. Die Tendenz ist weiter steigend.
„Das ist eine exorbitante Belastung, die die Ruhephasen der Polizisten extrem belastet“, so Kirsch. Überstunden werden angehäuft, auch fehlen die Kräfte an den laut Kirsch ohnehin unterbesetzten Wachen.
„Es hört ja nicht beim Demo-Einsatz auf. Davor muss vielseitig geplant und strukturiert werden.“Kirsch hat daher einen Appell an die Stadt: externe Kräfte aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Bayern. „Die Wachen dürfen nicht weiter darunter leiden, nicht weiter an Effektivität und Bürgernähe verlieren. Daher muss die Stadt Kräfte von außerhalb beordern – auch wenn es kostet.“Derweil ist laut Kirsch der Großteil der durch den Mammut-Einsatz G20 angehäuften Überstunden abgebaut und ausgezahlt. Doch durch die Großeinsätze an den vergangenen Montagen dürften wieder einige dazugekommen sein.
Und: Für die kommenden acht Wochen sind bereits weitere Montag-Demos angemeldet ...