Er frisierte schon die Beatles
Auf gerade einmal zehn Quadratmetern hat sich Joseph Sustar (82), genannt Pepi, sein eigenes kleines FriseurReich erschaffen. Unscheinbar liegt der winzig kleine Salon „Friseur Pepi“an der Seilerstraße, eingerahmt zwischen zwei Restaurants in einem unscheinbaren Wohnhaus.
Der gesamte Salon wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen. Die beiden Friseurstühle sind eigentlich Zahnarztstühle, die er bei einem Ausverkauf günstig erstanden hat. Das Schaufenster schmückt eine Weihnachtsdekoration, die schon bessere Zeiten gesehen hat. Auch die Einrichtung hat einiges auf dem Buckel, ist ganz im Stil der 50er Jahre. Doch gerade das verleiht dem Salon Gemütlichkeit.
Erst mit 28 Jahren kam Pepi nach Hamburg, in seiner Heimat Slowenien war er Juniorenmeister im Skispringen gewesen. Auf dem Kiez lernte er durch einen Freund das Friseurhandwerk – und betreibt nun seit mehr als 50 Jahren seinen Salon. „Als ich anfing, fuhr sogar noch die Straßenbahn in Hamburg“, sagt Pepi. Viele seiner Stammkunden kommen aus der direkten Nachbarschaft. Pepis Laden ist schließlich etwas ganz Besonderes: „Ich habe einen reinen Herrensalon, davon gibt es ja nicht mehr viele“, sagt er.
Sogar die Beatles gehörten zu seinen Kunden. „Da waren sie aber noch nicht so berühmt“, sagt Pepi. Mittlerweile ist er selbst eine kleine Berühmtheit – eine Art Institution auf dem Kiez.