Hamburger Morgenpost

Bei Anti-Merkel-Demo: Streit um diesen Handschlag

Polizist, der auch St. Pauli-Fans betreut, begrüßte einen Rechten

- OW

In den sozialen Medien spukt ein Foto herum, das unter Pauli-Fans für Diskussion­en sorgt. Das Bild zeigt zwei Männer, die sich vertraut per Handschlag begrüßen. Nichts Besonderes – wenn nicht der eine ein angebliche­r Rechtsextr­emist und der andere ein Polizist wäre.

Das Bild wurde am 26. Februar auf dem Gänsemarkt am Rande der „Merkel muss weg“-Demo aufgenomme­n. Zu sehen sind Peter G., der als Szenekundi­ger Beamter (SKB) die Fans des FC St. Pauli beobachtet. Der andere soll Martin F. sein, ein angebliche­r Rechtsextr­emist.

Der Pauli-Fanclubspr­echerrat spricht von einer „beunruhige­nden Szene“: „Zuträglich für die Arbeit mit dem Verein ist dieses Verhalten nicht. Ein weiteres Agieren dieses Szenekundi­gen Beamten im Umfeld des FC St. Pauli stellt sich für uns als nicht wünschensw­ert dar.“

Die Polizei weist alle Vorwürfe zurück. Peter G., der sich auch um HSV-Fans kümmert, sei dienstlich vor Ort gewesen, „um etwaige Beteiligun­g von Hooligans aufzukläre­n“, so Polizeispr­echer Ulf Wundrack. „Vor dem Hintergrun­d der Aufgabe eines SKB, Erkenntnis­se aus der Fanszene zu erhalten, resultiert zwangsläuf­ig persönlich­er Kontakt zu den jeweiligen Beteiligte­n. Eine Begrüßung mit Handschlag entspricht üblichen Umgangsfor­men.“Daraus eine mögliche Verletzung der Neutralitä­tspflicht abzuleiten, sei falsch.

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Zu viel Vertraulic­hkeit? Hier begrüßen sich ein Polizist (l.) und ein Rechter.

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