Brunos Wölfe zu doof zum Schuhebinden
In Wolfsburg geht alles ganz schnell: Gestern wetteiferten Jugendliche aus 19 Schulen mit selbstentwickelten MiniRennwagen um den „Nordmetall-Cup“. Der Siegerflitzer aus Kunststoff mit Gaskartusche brauchte für die 20-Meter-Strecke etwas mehr als eine Sekunde – das war fast so schnell, wie der VfL Wolfsburg unter Bruno Labbadia auf den Abgrund zurast. „Wir haben total unseren Kopf verloren, das ist ein kollektives Versagen“, stellte der Trainer nach seinem dritten Spiel als vermeintlicher Wölfe-Retter fest.
Beim 0:3 in Sinsheim ließen die Wolfsburger abermals ihre Erstliga-Tauglichkeit vermissen. Tiefpunkt des SlapstickAuftritts im Kraichgau war das Eigentor zum Endstand durch Josuha Guilavogui, der nicht mehr ausweichen konnte, als sein Mitspieler Robin Knoche ihn bei einem Klärungsversuch anschoss. „Sobald irgendetwas passiert, verliert die Mannschaft ihren Faden“, beobachtete Labbadia.
Zur zweiten Hälfte kam seine Elf übrigens verspätet aus der Kabine, weil Ex-HSV-Profi Jeffrey Bruma Schwierigkeiten hatte, sich die Schuhe zuzubinden. Dass seine Arbeitskleidung passend war, konnte er in den folgenden 45 Minuten aber auch kaum aufzeigen.
Tritt Wolfsburg weiter so desolat auf, muss sich Aufsteiger Hannover 96 trotz seines Heim-1:3 gegen Augsburg keine Sorgen um den Klassenerhalt machen. Und erst recht nicht der SC Freiburg, der sich ein zähes 0:0 beim nächsten HSV-Gegner Hertha BSC ermauerte.
„So ist die Bundesliga: Zwei gut organisierte Mannschaften, dann kommt das raus“, beschrieb Hertha-Coach Pal Dardai das trostlose Geschehen. Für die nächste Werbekampagne ruft die DFL wohl lieber nicht in Berlin an.