Blutbad in US-Veteranenheim: Schütze und drei Geiseln tot
Larry Kramer ist immer noch fassungslos – doch bei all dem Grauen auch erleichtert. Seine Frau Devereaux Smith ist dem Blutbad in einem Veteranenheim in Kalifornien entkommen. Ein Mann hatte dort Geiseln genommen und schließlich drei Menschen und sich selbst erschossen. Devereaux Smith war eine der Geiseln und genau in dem Raum, in dem man später die vier Leichen fand.
„Sie stand dem Geiselnehmer von Angesicht zu Angesicht gegenüber“, berichtet Kramer. Dann habe sie der Mann gehen lassen. Sekunden später fielen Schüsse. Warum der Geiselnehmer seine Frau gehen ließ, kann sich Kramer immer noch nicht erklären.
Bei dem Todesschützen handelt es sich um Albert Wong, 36, aus Sacramento. Ein dekorierter Armeeveteran, der in Afghanistan gedient hat. Er war bis vor Kurzem selbst Bewohner des Veteranenheims in Yountville, musste es aber verlassen.
War es also ein Racheakt?
LOS ANGELES –
Wong litt an einer posttraumatischen Störung so wie viele der rund 1000 Patienten auch. Das Haus in Yountville ist die größte Einrichtung dieser Art in den USA.
Der Ex-Soldat soll gegen 10 Uhr Ortszeit in das Haus gekommen sein, sofort geschossen, aber niemanden getötet haben. Ein zuerst am Tatort eingetroffener Polizist lieferte sich dann einen längeren Schusswechsel mit dem Angreifer, wie Chris Childs von der kalifornischen Autobahnpolizei sagte. Der Polizist habe Leben gerettet, „indem er den Verdächtigen daran gehindert hat, weitere Opfer zu finden“.
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot, Scharfschützen und Unterstützung aus der Luft an. Sie versuchte über Stunden vergeblich, Kontakt zu dem Geiselnehmer aufzunehmen.
Am frühen Abend stürmte die Polizei den Raum, in dem auch Devereaux Smith gefangen gehalten worden war – und fand die Toten.