Kampfansage der Kurden
GEWALTTÄTIGER PROTEST Jugendinitiative droht: „Wir werden eure Innenstadt in Schutt und Asche legen.“Demos bleiben ruhig
In den vergangenen Wochen gab es immer wieder kurdische Proteste, zuletzt am Sonntag am Hauptbahnhof, als Aktivisten SBahn-Gleise besetzten und mit Steinen warfen. Möglicherweise war das nur ein Vorgeschmack auf das, was jetzt kommt. Die Kurdische Jugendinitiative hat Anhänger und Sympathisanten zu radikalen Aktionen aufgerufen – auch in Hamburg.
Anlass ist die bedrohliche Lage der kurdischen Stadt Afrin in Syrien, die zurzeit von türkischen Militäreinheiten angegriffen wird. Deutschland wird vorgeworfen, den Angreifern die Panzer geliefert zu haben.
Für den gestrigen Montagabend wurde ab 18 Uhr eine Kundgebung vor „Saturn“an der Mönckebergstraße mit 500 Teilnehmern angemeldet. Doch zu Beginn der Demo hatten sich lediglich 120 Teilnehmer versammelt. Gegen 18.45 Uhr setzte sich der auf etwa 250 Personen angewachsene Zug in Richtung Gänsemarkt in Bewegung, um sich der Demonstration gegen die am Dammtor stattfindende „Merkel muss weg“-Kundgebung anzuschließen. Beide Demos verliefen ruhig.
Der Verfassungsschutz nimmt den Aufruf zur Gewalt im Internet aber sehr ernst. Die Polizei rechnet mit einer „hoch emotionalisierten Stimmung“.
In den nächsten Tagen könnte es zu weiteren kurdischen Aktionen kommen. Der Aufruf ist eine klare Kampfansage: „Wenn uns niemand zuhören will, werden wir jede Innenstadt Europas in Schutt und Asche legen. Egal wie und egal was an diesem Tag brennt, Europa muss verstehen, dass wir nicht zulassen werden, dass
Afrin fällt“, heißt es in dem Aufruf. Als mögliche Ziele werden genannt: „türkische Botschaften, AKP-Vereine wie UETD, türkische Faschisten sowie deren Läden und Cafés“, aber auch staatliche Institutionen wie SPDoder CDU-Büros, Polizisten und Gerichte.