PANORAMA
In Simbabwe im südlichen Afrika ist zum ersten Mal eine „Miss Albino“gekürt worden – um gegen das Stigma von Menschen mit Albinismus anzukämpfen. Gewinnerin ist die 22-jährige Sozialarbeit-Studentin Sithembiso Mutukura. Sie bekommt als Preisgeld 85 Dollar.
Und plötzlich ist der Schmerz weg. Oder die Halsschmerzen, das Fieber, der Husten. Wer kennt sie nicht, die Werbespots für die Aspirin-Tabletten mit dem eingeprägten Bayer-Kreuz. Doch Aspirin ist ja viel mehr: Als Injektions- und Infusionslösung ist der Stoff für Herzinfarktpatienten ein oft lebensrettendes Medikament. Und das kann – wieder einmal – nicht in ausreichender Menge geliefert werden.
Schon im vergangenen Jahr hatte es monatelange Engpässe bei „Aspirin i.v. 500 mg“gegeben.
LEVERKUSEN –
Und jetzt, so berichtet der „Spiegel“, spreche der Leverkusener Konzern erneut von „länger andauernden Einschränkungen“bei der Lieferfähigkeit.
Der weltbekannte Wirkstoff sei aktuell nur „in einer angepassten Menge“lieferbar, teilte der Konzern mit. Es könne zu „einer Lieferunfähigkeit bei allen Packungsgrößen kommen“. Grund seien Qualitätsprobleme bei einem Wirkstoff ersteller in Frankreich, wo „Aspirin i.v. 500 mg“hergestellt wird.
Das ist eine ganz schlechte Nachricht für Herzpatienten. Schon vor einem Jahr warnte Wolfgang Kämmerer, Chefapotheker am Klinikum Augsburg, vor den Folgen: Intravenös verabreicht sei Acetylsalicylsäure (ASS) ein lebenswichtiges Notfallmedikament, beispielsweise bei akutem Koronarsyndrom wie beim Herzinfarkt. „Aspirin in der intravenösen Form ist unverzichtbar bei diesen lebensbedrohlichen Erkrankungen“, so Kämmerer.
Dabei wird die Eigenschaft des Wirkstoffs ausgenutzt, das Blut zu verdünnen. Ohne das entsprechende Arzneimittel verschlechtere sich die Prognose der Patienten.
Obwohl für den altbekannten Arzneistoff kein Patentschutz mehr besteht, sind vergleichbare i.v.-Präparate in Deutschland nicht im Handel. Bei Tabletten tritt die Wirkung naturgemäß langsamer ein und gilt bei Notfällen als unzuverlässiger. Als es im vergangenen Sommer zu Lieferengpässen kam, hatte die Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin betont, Grund zur Sorge bestehe aber nicht.