In Passau sind die Dackel los
Dort gibt es Deutschlands erstes Dackelmuseum und viele dackeln hin
Passau – Wer dieser Tage durch Passau geht, bekommt einen Dackelblick: überall Dackelpizza, Dackelbrezn, Dackelsuppe.
Die Stadt bekommt das erste Dackelmuseum von Deutschlands, wahrscheinlich der ganzen Welt.
Rund 2000 Dackel-Exponate haben die Initiatoren Josef Küblbeck (54) und Oliver Storz (46) gesammelt. Das Tourismusbüro der Stadt hat das Museum in seine Broschüren aufgenommen. Beim Konditor gibt es Dackelpralinen, beim Italiener eine Dackelpizza – belegt mit Würstchen. Die Dackelmuseumsgegner allerdings empören sich. Sie schimpfen, das Museum sei Unsinn und habe mit Kultur nichts zu tun. Und das, obwohl das Museum quasi den allerhöchsten Segen erteilt bekommen hat: Hausbesitzer ist eine Stiftung im Bistum Passau.
Seit 20 Jahren sammeln die beiden Dackel in allen Varianten. In Antiquariaten, Souvenirshops und auf Flohmärkten haben sie die Exponate zusammengesucht. Und als sie im vergangenen Sommer die Idee mit dem Museum bekannt machten, meldete sich ein Sammler aus Belgien, der ihnen seinen Fundus vermachte. Die beiden sind selbst Herrchen zweier Dackel. Seppi und Moni spielen im Museum mit einer Plastik-LeberkäsSemmel.
Im Barock sei der Dackel in Mode gekommen, gerade beim Adel, sagt Storz. Auch andere Prominente – von Liz Taylor über Albert Einstein bis hin zu Romy Schneider – hatten Dackel. Und als die Hunderasse um die Jahrtausendwende etwas aus der Mode kam, habe der britische Sänger Liam Gallagher gleich zehn Dackel gekauft, nur damit die Hunderasse nicht aussterbe, berichtet der Museumsmacher.
In den Vitrinen finden sich Dackel aus Porzellan und Zinn, Dackel in Form von Flaschenöffnern, Christbaumschmuck, Stiften und Fußabstreifern. Natürlich fehlt auch der Wackeldackel nicht. Es gibt Spielzeugdackel, das bunt gestreifte Olympiamaskottchen „Waldi“von 1972, dazu Gemälde, Bierdeckel und einen Nachdruck von Picassos berühmter Dackel-Skizze.