Hamburgs Kunst-Cowboy erfindet sich neu
Jörg Heikhaus hat seine Urban-Art-Galerie umgekrempelt
Western-Atmosphäre und zeitgemäße, urbane StreetArt: Größer könnten die Gegensätze wohl nicht sein, die in der Galerie „Helium Cowboy“aufeinanderrasseln. Aber genauso will es Jörg Heikhaus (50), der den „Artspace“vor 16 Jahren gegründet und nun mit einem neuen Konzept umgestaltet hat.
„Das Holz für die Theke habe ich von einem Händler für historische Baustoffe“, sagt Heikhaus und streicht über einen der verwitterten Balken, aus denen er die Bar seines Ausstellungsraumes gebaut hat. Früher stand hier ein weißer Tresen, heute sieht es aus wie im Saloon – inklusive eines Gemäldes vom Monument Valley, das der Künstler Victor Castillo für ihn gemalt hat.
Die Erneuerung der „Ranch“, wie er seine Galerie nennt, hört jedoch nicht bei der Optik auf. „Ich habe mein Atelier in den Ausstellungsraum verlegt“, erklärt Heikhaus. Auch seinen Arbeitstisch hat er aus uralten Balken gezimmert. Eine solide Unterlage, um seine hölzernen Wandskulpturen zu schnitzen. „Nun können Besucher sich die Ausstellung ansehen und gleichzeitig miterleben, wie Kunst entsteht“, erklärt er. Und er selbst werde nicht aus seiner Arbeit herausgerissen, wenn Besucher kommen.
„Eigentlich wollte ich die Arbeit als Galerist abgeben und mich auf die Kunst konzentrieren“, sagt der Bildhauer und Fotograf. „Aber ich will diese Auseinandersetzung mit Kunst, die Gespräche, die sich mit Besuchern ergeben.“Bei besonders interessanten Gesprächspartnern verlagert er die Diskussion von der Theke an den Arbeitstisch, über dem zwei Mikrofone hängen – und macht Podcasts daraus.
➤ Helium Cowboy: Neueröffnung heute, 19-23 Uhr, Bäckerbreitergang 75. Besichtigung nach Anmeldung:
Tel. 41 40 88 60, heliumcowboy.com