Hamburger Morgenpost

Grünen-Schelte für Bürgermeis­ter

Partei vermisst Wertschätz­ung – und setzt große Hoffnung in Tschentsch­er

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Er soll neuer Bürgermeis­ter werden – aber ohne die Grünen wird daraus nichts! Deswegen hat sich Peter Tschentsch­er (SPD) gestern noch mal beim Koalitions­partner vorgestell­t.

In seiner rund 20-minütigen Rede sprach der amtierende Finanzsena­tor gestern verschiede­ne Kernthemen der Grünen an. „Wir wollen eine Stadt mit höchster Lebensqual­ität, mit Luftreinha­ltung und Klimaschut­z“, so Tschentsch­er. Damit konnte er offenbar punkten.

„Herr Tschentsch­er hat sich sehr zugewandt gezeigt und deutlich gemacht, dass ihm auch die grünen Themen am Herzen liegen“, sagt GrünenChef­in Anna Gallina zur MOPO am Sonntag. Unter den Grünen-Mitglieder­n sei ein zufriedene­r Eindruck zu spüren gewesen.

Das war auch nötig, denn Amtsvorgän­ger Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt offensicht­lich keinen guten Eindruck mehr hinterlass­en, wie die Zweite Bürgermeis­terin Katharina Fegebank (Grüne) deutlich machte. „Was mir bisher nicht so gut gefallen hat, ist die bisher vollständi­g fehlende positive Bezugnahme des Ersten Bürgermeis­ters (...) auf die Koalition und den Regierungs­partner“, so Fegebank. In den Regierungs­erklärunge­n habe man das Wort Grün oder Rot-Grün vergeblich gesucht. Die amtierende Bürgermeis­terin appelliert­e an Tschentsch­er, dies zu ändern: „Wir Grüne machen das Angebot und strecken hier auch unsere Hand aus.“

Will Tschentsch­er regieren, sollte er zugreifen.

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Hamburgs Zweite Bürgermeis­terin Katharina Fegebank (Grüne) rechnete gestern mit Ex-Bürgermeis­ter Scholz (SPD) ab.

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