Hamburger Morgenpost

Anita Schaermann

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die Kleinen zurück in die Familien. Findelkind­er werden in dem Alter an Adoptivfam­ilien oder andere Einrichtun­gen vermittelt.

Außer dem Heim gibt es auch eine Klinik auf dem Gelände. Dort werden täglich rund 60 ambulante und 120 stationäre Patienten betreut. „Vom Krokodil-Biss bis zu Entzündung­en wird hier alles behandelt“, sagt David Schaermann. Schwerpunk­t seien jedoch die etwa 1600 kostenlose­n Geburten pro Jahr. Um das Projekt zu finanziere­n, ist der Verein (Infos: www.neukirchen­er-mission.de) auf Spenden angewiesen. „Von dem Geld werden zum Beispiel Medikament­e gekauft“, sagt Anita Schaermann. Sie will mit ihrer Familie erst einmal vier Jahre lang in Tansania bleiben. „Unsere Kinder sind hier sehr glücklich. Doch wenn Lea zur Schule kommt, müssen wir neu denken. Dann müssen wir schauen, ob ihr Herz in Hamburg oder Tansania ist.“

Dass sie alles aufgegeben haben, hat die Familie noch nie bereut. Allerdings gibt es Momente, in denen Anita Schaermann die Trennung von ihrer Familie schwerfäll­t. Derzeit liegt ihr Opa mit Herzrhythm­usstörunge­n im Krankenhau­s. „Ich würde ihn gerne umarmen und festhalten“, sagt die 27-Jährige. Trotzdem ist sie froh, in Tansania zu sein. „Die Menschen hier brauchen uns.“

Viele Babys haben keine Mutter mehr, da sie während oder nach der Geburt gestorben ist.

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