Hamburger Morgenpost

Schnell essen, dann Drinks ordern

Das „Nakama“hat eine fixe Küche und eine beeindruck­ende Cocktailka­rte

- MATHIS NEUBURGER m.neuburger@mopo.de

Erst im September gestartet und schon ganz schön beliebt: Das „Nakama“bringt Behaglichk­eit an die unwirtlich­e Willy-BrandtStra­ße und lohnt nicht nur zum Essen, sondern – für ein asiatische­s Restaurant eher ungewöhnli­ch – auch zum Trinken.

Im Fensterreg­al, versteckt neben unserem Tisch, stehen sie, die Auszeichnu­ngen und Pokale, die erahnen lassen, dass es hier nicht nur um Sushi & Co. geht. Aber dazu später. Erstmal wundern wir uns, dass hier überhaupt ein Restaurant ist. Draußen rauschen Autos auf sechs Spuren, nur selten kommt ein Fußgänger vorbei. Doch der Familienbe­trieb läuft gut, ab Donnerstag sollte man unbedingt reserviere­n.

Wir werden nett begrüßt, das Design ist gelungen, mit warmem Licht und kleinen Spots über den Tischen – aber leider weist man uns nicht den Weg zur versteckte­n Garderobe, eine zunehmende Unsitte in Hamburg, eine als Lässigkeit getarnte Schludrigk­eit. So landen die dicken Winterjack­en auf der Stuhllehne – und von da nicht nur bei uns auf dem Boden.

Aber gut, es gibt Wichtigere­s. Die Karte zum Beispiel, die uns etwas erschlägt. Nicht weil es 1000 Gerichte gibt, sondern so viele viel verspreche­nde und eine beeindruck­ende Sushi-Auswahl.

Wir machen es uns einfach und nehmen die empfohlene Vorspeisen­platte (13,90 Euro). Die kommt mit diversen Frühlings- und Sommerroll­en sowie Oktopusbäl­lchen, die alle okay bis gut sind. Hätte ich besser das ambitionie­rter klingende Lachs- oder Tuna-Tatar genommen?

Vor allem aber steht die Vorspeise nach fünf Minuten auf dem Teller. Und kaum ist sie weg, sind schon die Hauptgeric­hte da: Eine Gyu Bowl (marinierte­s Rind, Zwiebeln, roter Ingwer und Reis für 16,90 Euro), die nicht über ein befriedige­nd hinauskomm­t, sowie die Crunchy Big Rolls (9,90 Euro), eine Sushi-Rolle, die kurz in eine auf volle Pulle gestellte Fritteuse gehalten wird. Das Ergebnis, außen knusprig, innen frisch, überzeugt genauso wie der Riesling (0,2 l: 7,90 Euro).

Nach nicht mal einer Stunde sind wir mit dem Essen durch – hier schlägt noch die Mittagstis­chTaktung. Das ist aber nicht schlimm: Denn jetzt entdecken wir die riesige Cocktail-Karte. Dustin Heimsoth (29) ist nicht nur Teil der Gründer-Familie, sondern hat zuletzt einige Auszeichnu­ngen gewonnen, lernte ein halbes Jahr mit Stipendium in London und entwarf Dutzende Drinks selbst. Die kann man auch korrespond­ierend zum Essen ordern. Manche schmecken nach Sommer, andere kurieren Erkältunge­n, am liebsten möchte man alle probieren. Das müssen wir aufs nächste Mal verschiebe­n.

➤ „Nakama“: Willy-Brandt-Str. 51 (Altstadt), Mo-Do 11.30-22 Uhr, Fr bis 23-Uhr, Sa u. So 17-23 Uhr, Tel. 49 20 51 11; www.nakama-hamburg.de

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Seine Familie betreibt das „Nakama“: Minh-Duc (28) mit ein paar Leckereien und einem coolen Drink
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