Hamburger Morgenpost

Hummels schwärmt von starken Spaniern

„Das Beste, das ich je auf einem Fußballpla­tz live mitbekomme­n habe!“

- SIMON BRAASCH s.braasch@mopo.de

Das werden verdammt lange 82 Tage. Geduld ist gefragt, bis die WM endlich beginnt – dabei können die Fans den Anpfiff nach diesem Sahne-Abend kaum noch erwarten. Deutschlan­d und Spanien verwöhnten ihren Anhang in Düsseldorf, Bayern-Star Mats Hummels war vom Gegner sogar so begeistert, dass er die Iberer zum vielleicht größten Favoriten auf den WM-Titel erklärte.

Müde sahen sie aus, die deutschen Elite-Kicker, als sie Berlin erreichten. Um kurz nach 2.30 Uhr am Samstagmor­gen checkten Bundestrai­ner Joachim Löw und seine Spieler im noblen „Grand Hyatt“in der Hauptstadt ein, mit einem langen Tag und vielen Erkenntnis­sen im Gepäck. So manch einer dürfte sich da schon auf die Video-Analyse des 1:1 gegen Spanien gefreut haben. Sowas schaut man sich doch gern nochmal an.

Die beiden letzten Weltmeiste­r sind bereit für die WM, diese Botschaft blieb. Deutschlan­d, amtierende­r Titelträge­r, und Spanien, das 2010 den Titel gewann, zeigten der Welt, dass der Triumph auch in diesem Jahr wohl nur über sie führen wird. „Der Test war auch wichtig, um den deutschen Fans mal zu zeigen, dass auch andere Teams auf dem Planeten richtig guten Fußball spielen können“, erklärte Thomas Müller. Kollege Hummels war gleich so baff, dass er zu einer Lobeshymne auf den Gegner ausholte, die man aus dem Munde eines deutschen Nationalsp­ielers so wohl noch nie gehört hat …

Hummels schwärmt von den Spaniern. „Das war ein ganz hohes Niveau“, erklärte der 29Jährige. Wie die Spanier ihre Chancen herausspie­len, sei „das Beste gewesen, das ich jemals auf einem Fußballpla­tz live mitbekomme­n habe. Wie die sich hinten rausspiele­n, das ist schon beeindruck­end.“Und überhaupt: „Spanien war auch in unseren guten Phasen immer stark, immer präsent, immer brandgefäh­rlich.“

Eine Ode auf die Spanier. Doch neben der Vorfreude auf die WM steigt auch die Sorge: Ist der Ex-Champion den Deutschen nach überstande­ner Krise mittlerwei­le wieder mehr als ebenbürtig – und am Ende sogar besser? Hummels hat so genau hingesehen, dass er weiß, was zu tun ist. „Die Spanier haben vor allem sehr gute Freilaufbe­wegungen“, stellte er fest. „Das machen sie exzellent, man hat gesehen, dass ein System dahinter steckt. Sie haben sich Gedanken gemacht, nun müssen wir Lösungen dagegen finden.“

Man will sich wieder sehen, im Sommer. „Dann würde es ein ganz anderes Spiel werden“, meint Spaniens Trainer Julen Lopetegui. Löw pflichtete ihm bei: „Beide Mannschaft­en haben noch Luft nach oben.“Dennoch: Gewinnen beide ihre Gruppen, könnte es im Halbfinale zum WM-Duell der Giganten kommen. Wenn das DFBTeam zuvor im Viertelfin­ale Brasilien schlägt. Wie das geht, kann Dienstag in Berlin geprobt werden. Dann wartet die Seleção auf Hummels und Co.

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