Die Handball-Farce
RHEIN-NECKAR LÖWEN Irre! Champions-League-Debakel kurz vor Bundesliga-Topspiel gegen Kiel
Bei diesem irren Termin-Streit gab es nur Verlierer! Einen „schlechten Scherz“nannten die Verantwortlichen der RheinNeckar Löwen das gestrige Termin-Chaos. Die Handball-Farce.
Während die Profis des Tabellenführers der Bundesliga sich auf das Topspiel beim THW Kiel vorbereiteten, schauten viele Spieler oft auf ihr Handy. Der Grund? Ihre Mannschaft absolvierte gerade das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League im 970 Kilometer entfernten Kielce (Polen)! Organisations-Unsinn im Handball! Das Verhältnis der Verbände HBL und EHF gilt schon lange als zerrüttet. Ohne Absprache legte die HBL das Bundesliga-Topspiel der Löwen in Kiel auf Samstagabend, am Fußball-Bundesligafreien Wochenende, zur besten Sendezeit. Das Erste übertrug.
Dumm nur, dass fast gleichzeitig das Achtelfinalspiel der Champions League angesetzt war. Löwen-Manager Oliver Roggisch (39) war gezwungen abzuwägen: Meisterschaft oder Champions League? Man entschied sich für ersteres, schickte die zweite Mannschaft (normalerweise 3. Liga Süd) nach Polen. Die schlug sich zwar wacker, hatte gegen den CL-Sieger von 2016 erwartungsgemäß keine Chance. Endstand: 17:41!
„Man kann unsere Entscheidung nachvollziehen. Wir wollen Meister werden. Die Jungs von der U23 werden später ihren Kindern erzählen, dass sie mal vor ausverkauftem Haus Champions League gespielt haben“, so Roggisch nach dem Spiel. U23-Trainer Michael Abt haderte trotzdem ein wenig: „Wir hätten vielleicht vier, fünf Tore weniger kassieren können und zwei, drei mehr machen können, trotzdem Respekt an die Mannschaft“, sagte er nach seinem bisher größtem Spiel.
Und es passte zu diesem gebrauchten Tag der Rhein-Neckar Löwen, dass auch die erste Mannschaft ihr Spiel in Kiel mit 22:27 verlor.