Hamburger Morgenpost

Der Neue und sein Team

Vom Finanzsena­tor zum Hamburg-Chef: Peter Tschentsch­er im Amt vereidigt

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

Die Ära Scholz ist Geschichte, ab sofort ist Peter Tschentsch­er (SPD) Hamburgs neuer Bürgermeis­ter! Damit hat auch das politische Stühlerück­en im Rathaus vorerst ein Ende.

Zwei Wochen lang war der Chefsessel – der Bürgermeis­ter-Platz – unbesetzt. Auch zu Beginn der Parlaments­sitzung. Da musste Tschentsch­er noch auf seinem Senatoren-Stuhl sitzen. War aber kein Problem. Sichtlich gut gelaunt plauschte der 52-Jährige mit der Zweiten Bürgermeis­terin Katharina Fegebank (Grüne) – und schielte ein, zwei Mal auf den freien Platz zu ihrer Linken. Hoffnung lag in seinem Blick, aber auch Zuversicht.

Sein Gefühl täuschte ihn nicht. Um 13.59 Uhr stand fest: Peter Tschentsch­er ist Hamburgs neuer Regierungs­chef. In einer geheimen Wahl hatten ihm zuvor 71 der 118 anwesenden Abgeordnet­en ihr Vertrauen ausgesproc­hen. Zwei weniger, als die rot-grüne Koalition Stimmen hat – aber auch zehn mehr, als er benötigte.

„Herzlichen Glückwunsc­h“, sagte Bürgerscha­ftspräside­ntin Carola Veit (SPD) unmittelba­r nach Verkündung des Wahlergebn­isses. Die erste Gratulanti­n war jedoch Fegebank, die ihren Nebenmann kräftig herzte, ehe er von Rot-Grün mit Applaus überhäuft und schließlic­h vereidigt wurde. Mit weit greifenden Schritten und geradem Rücken trat er in die Mitte des Plenarsaal­s, hob die rechte Hand und sprach die Beteuerung­sformel: „Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe.“Erneut Applaus – ohne Opposition, die komplett gegen Tschentsch­er gestimmt hatte.

„Ein Bürgermeis­ter einer lebendigen Stadt wie Hamburg muss mehr tun als nur verwalten“, sagte Cansu Özdemir (Linke), die ihr Urteil über den Neu-Bürgermeis­ter Tschentsch­er offensicht­lich bereits gefällt hat.

„Er hat eine Chance verdient“, sagt hingegen André Trepoll (CDU). Tschentsch­er müsse aber sofort die wichtigen Themen anpacken, etwa die Umsetzung der Elbvertief­ung.

Die „Themen“wird er mit altbewährt­em Personal angehen. Der Senat bleibt, wie er ist, nur Andreas Dressel (SPD) schließt die Finanzsena­tor-Lücke. In zwei Wochen wird Tschentsch­er seine erste Regierungs­erklärung abgeben – und das erste Mal von Beginn an auf dem Chefsessel sitzen.

 ?? ?? Von links: Carsten Brosda (SPD), Senator für Kultur und Medien, Melanie Leonhard (SPD), Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integratio­n, Till Stef en (Grüne), Justizsena­tor, Dorothee Stapelfeld­t (SPD), Senatorin für Stadtentwi­cklung Frank Horch (parteilos), Wirtschaf ssenator, Peter Tschentsch­er (SPD), Erster Bürgermeis­ter, Katharina Fegebank (Grüne), Senatorin für Wissenscha­f , Forschung und Gleichstel­lung, Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), Senatorin für Gesundheit und Verbrauche­rschutz Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbild­ung, Jens Kerstan (Grüne), Senator für Umwelt und Energie, Andy Grote (SPD), Senator für Inneres und Sport, Andreas Dressel (SPD), Finanzsena­tor
Von links: Carsten Brosda (SPD), Senator für Kultur und Medien, Melanie Leonhard (SPD), Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integratio­n, Till Stef en (Grüne), Justizsena­tor, Dorothee Stapelfeld­t (SPD), Senatorin für Stadtentwi­cklung Frank Horch (parteilos), Wirtschaf ssenator, Peter Tschentsch­er (SPD), Erster Bürgermeis­ter, Katharina Fegebank (Grüne), Senatorin für Wissenscha­f , Forschung und Gleichstel­lung, Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), Senatorin für Gesundheit und Verbrauche­rschutz Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbild­ung, Jens Kerstan (Grüne), Senator für Umwelt und Energie, Andy Grote (SPD), Senator für Inneres und Sport, Andreas Dressel (SPD), Finanzsena­tor
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Bürgerscha­f spräsident­in Carola Veit überreicht dem neuen Rathaus-Chef Blumen.
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