Das Bangen um die Osterfeuer
Neue Regeln und Probleme für das flammende Vergnügen
Heulende Kinder, Anwohner mit Protestschildern, entnervte Feuerwehrleute, die den Holzstapel abtransportieren wollen – das Osterfeuer-Drama am Elbstrand vom vergangenen Jahr soll sich auf keinen Fall wiederholen: Neue Regeln sollen für friedliche Flammen sorgen.
Die wichtigste Neuerung: Die Blankeneser haben dem Bezirksamt erstmals feste Ansprechpartner genannt. Jahrhundertelang wurden die vier großen Feuer Mühlenberg, Osten, Knüll und Viereck von Anwohnern in Eigenregie errichtet.
Im vergangenen Jahr gab’s böses Blut, weil das Bezirksamt die Strandfeuer am Vormittag aus Sicherheitsgründen zunächst abgesagt hatte. Es windete zu stark – zu groß die Gefahr, dass bei dem Riesen-Event mit bis zu 20 000 Zuschauern jemand zu Schaden käme oder die Flammen bis zu den Reetdächern am Elbhang wehen könnten.
Für dieses Jahr haben sich Osterfeuerbauer, Feuerwehr, Polizei, das Bezirksamt Altona und die Hamburg Port Authority darauf verständigt, dass im Zweifelsfall ein Schlichter das letzte Wort haben soll, ob der Wind das Anzünden zulässt oder nicht. Außerdem werden die Stapel maximal fünf Meter hoch und acht Meter breit sein.
Bisher stehen die Chancen gut: Frank Böttcher vom Institut für Wetterund Klimakommunikation in Hamburg prognostiziert schwachen Wind aus Norden. Gefährlich für den Elbhang ist nur Südwind.
Für Probleme etwa bei dem großen Osterfeuer auf der Horner Rennbahn sorgt indes die neue Abfallverordnung: Seit Herbst 2017 ist das Verbrennen von Paletten aus Umweltschutzgründen verboten – die Luft in der Stadt soll sauberer werden. Paletten bildeten aber die Basis der Stapel.
Die Freiwillige Feuerwehr Billstedt/Horn hofft nun auf Spender, die unbehandeltes Holz und Gartenabfälle für das Feuer zur Verfügung stellen.