Disziplinlosigkeit wird vorgelebt!
Ex-Torwart kritisiert Führungsarbeit und wünscht sich von den Profis mehr Identifikation
Seit sechs Jahren ist Frank Rost raus aus der Fußball-Branche, was ihm hilft, das Geschehen „mit einem gewissen Abstand“zu betrachten. Doch der frühere Nationalkeeper, von 2007 bis 2011 beim HSV unter Vertrag, macht kein Geheimnis daraus, dass ihm der Absturz seines Ex-Klubs zu schaffen macht.
Deshalb gibt der 44-Jährige die Hoffnung auf eine LastMinute-Rettung auch nicht auf. „Ich glaube schon, dass die Chance noch besteht“, sagte Rost der MOPO, stellte aber auch klar: „Um sie zu wahren, muss man in Stuttgart gewinnen. Sonst wird es sehr düster. Aber als Profi musst du optimistisch sein, an dich glauben. Sonst hast du deinen Beruf verfehlt.“
Die Entwicklung beim HSV auf und abseits des Rasens bereitet Rost aber große Sorgen. „Das ist selbstgemachtes Leid, da gibt es gar keine Ausreden und auch nichts zu diskutieren oder zu beschönigen. Da muss man nur auf die Zahlen in allen chen schauen
Dass zuletz Reihe von S durch Diszipl keit für Schlagzeilen sorgte, ärgert Rost. Doch er sieht gerade in diesem Bereich die Verantwortung in der Chefetage. Natürlich müsse man in den einzelnen Fällen differenzieren, „aber die Leute, die den Klub leiten, die alles vorgeben, die müssen es auch vorleben. Das muss dann auch brutal authentisch sein. Ein Beispiel: Wenn du sagst, es gibt kein Handy in der Kabine, dann kannst du nicht selbst mit dem Ding am Ohr durch die Kabine rennen.“
Von den Profis wünscht sich Rost zudem eine stärkere Identifikation und mehr Selbstregulierung. „Mich wundert, dass kein Spieler reagiert oder etwas sagt, wenn sich einer im Gucci-Shirt ablichten lässt, während die Mannschaft gegen den Abstieg kämpft. Damit hat er (Walace, d. Red.) ja seine Kollegen verarscht. Nach dem Motto: Meine Kollegen sind mir egal. Fragen Sie mal Rafael van der Vaart, was da in der Kabine los war, nachdem er im Valencia