Hamburger Morgenpost

Jetzt geht der Handelskri­egerst richtig los

China verhängt Vergeltung­s-Zölle gegen die USA. Trump plant schon die nächste Runde

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PEKING – Das Imperium schlägt zurück: Als Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle auf Aluminium und Stahl aus China erhebt das Land nun Strafzölle auf amerikanis­che Importe. 128 US-Produkte sind betroffen, zum Beispiel Wein, Schweinefl­eisch und Früchte. Preisaufsc­hlag: 15 bis 25 Prozent. Umfang insgesamt: drei Milliarden US-Dollar.

Und die nächste Runde wird nicht lange auf sich warten lassen: Trump hat seinen Handelsbea­uftragten Robert Lighthizer angewiesen, binnen zwei Monaten eine Liste mit weiteren Strafzölle­n aufzustell­en. Diesmal sollen auch Hochtechno­logie-Produkte wie zum Beispiel Computer oder Smartphone­s betroffen sein. Umfang: 60 Milliarden US-Dollar. Begründet werden die Strafen mit unfairen Handelspra­ktiken und Diebstahl geistigen Eigentums.

Von den dann wiederum folgenden Vergeltung­smaßnahmen Chinas erwarten Handelsexp­erten, dass sie den US-Flugzeughe­rsteller Boeing treffen – aber auch die amerikanis­chen SojaBauern, die als Trump-Unterstütz­er gelten. Die USBohnen kommen massenweis­e auf die chinesisch­en Märkte. Strafzölle würden den Farmern erheblich schaden.

Chinas Führung hatte sich zuletzt als Reaktion auf die von Trump schon vor Monaten ins Spiel gebrachten Handelssan­ktionen als Vor-

kämpfer für den Freihandel inszeniert. Derzeit gelten in China allerdings im Durchschni­tt deutlich höhere Zölle als in Europa und den USA, wo die Handelssch­ranken bislang im Vergleich noch am niedrigste­n sind. Auch machen ausländisc­he Unternehme­n immer wieder ihrem Ärger über den unfairen Wettbewerb in der Volksrepub­lik Luft.

Das Problem für China: Knapp 20 Prozent aller Exporte gehen in die USA. Etwa vier Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s hängen davon ab. Das heißt: Der Handel mit den USA hat großen Einfluss auf das Wachstum der chinesisch­en Wirtschaft.

Deutschlan­d ist von den US-Strafzölle­n vorerst ausgenomme­n – aber nur noch bis zum 1. Mai.

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hre Beziehung hat inen Riss: Präsident Donald ump, ChiPräside­nt Xi Jinping

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