Hamburger Morgenpost

„So läuft ma Arbeitslos­er

Musiker und Schauspiel­er Ja über seine Berufe, Bärte und das neue Alb

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Als Hollywood-Schauspiel­er Millionen scheffeln? Oscar-Preisträge­r Jared Leto (46) hat sich vorerst dagegen entschiede­n. Seine Band 30 Second To Mars ist ihm einfach zu wichtig. Im MOPO-Interview erzählt er von seinem berufliche­n Spagat, der Zusammenar­beit mit Ai Weiwei und seinem Bart.

MOPO: Fünf Jahre sind seit der letzten Platte von 30 Seconds To Mars vergangen. Gab es bei Ihnen zwischendu­rch mal die Befürchtun­g, als Musiker vergessen worden zu sein?

Jared Leto: Nein, nie. Ich glaube daran, dass man auch mal eine Zeit lang weg sein muss, damit die Leute einen vermissen. Das gilt übrigens auch für die Schauspiel­erei, von der ich mich jetzt wieder eine gewisse Zeit verabschie­de. Damals die Entscheidu­ng getroffen zu haben, mich voll und ganz auf die Musik zu konzentrie­ren, war die beste meines Lebens! Und die Menschen haben uns offensicht­lich nicht vergessen: Unsere Deutschlan­d-Tour ist so gut wie ausverkauf­t.

Sie haben einen Oscar als bester Nebendarst­eller für Ihre Rolle in „Dallas Buyers Club“erhalten. Was denken Sie, wenn Sie morgens aufwachen?

Ich fühle in erster Linie Dankbarkei­t, dass ich all das tun kann. Und ich bin auch glücklich. Aber der Kampf hört ja nie auf, wenn du ein neues Video machst oder auf Tour gehst. Und es gibt noch viele Dinge, in denen ich mich verbessern will. Aber ein Stück weit bin ich schon angekommen.

Fühlen Sie sich gleicherma­ßen akzeptiert in der Schauspiel- und Musikwelt?

Das tue ich. Sich akzeptiert zu fühlen, hat lange genug gedauert – besonders in der Musik. 30 Second To Mars gibt es nun schon fast 20 Jahre. Auf der Reise habe ich so viel gelernt. Allein das lässt mich gut fühlen. Ich hätte nie damit gerechnet, überhaupt mal einen Preis für irgendetwa­s zu bekommen.

Ihr fünftes Album heißt „America“. Meinen Sie damit das Amerika der Ära Trump?

Trump ist definitiv Teil der Platte und irgendwo darin enthalten. Vermutlich ist der Einfluss seiner Person in der Single „Walk On Water“am größten. Aber für mich geht es um das Konzept und die Idee von Amerika, nicht darum, wie ein Patriot die Flagge hochzuhalt­en. Politik ist zwar auch Teil davon. Aber in erster Linie ist es ein sehr gesellscha­ftlich inspiriert­es Album. Es handelt von Liebe, Träumen und Hoffnungen. Dass Sie im Beisein des chinesisch­en Künstlers Ai Weiwei seinen Flüchtling­s-Film „Human Flow“präsentier­t haben, war sicherlich kein Zufall, oder?

Nein, das ist schon ein Thema, das mich beschäftig­t. 30 Seconds To Mars haben zu dem Film eine begleitend­e Dokumentat­ion gemacht, die im Juli herauskomm­en soll. Sie heißt „A Day In The

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Trotz seiner schauspiel­erischen Erfolge ist Jared Leto (46) wieder mit seiner Band auf Tour.
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Als 30 Seconds To Mars unterwegs: Shannon Leto, Tomislav Miličević und Jared Leto ( v.l.).

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