Hamburger Morgenpost

Heimspiel für die HipHopHard­liner

187 Strassenba­nde feiern ihren Tour-Abschluss mit mehr als 11 000 Fans

- DUE

„Eins acht sieben, eins acht sieben, eins acht sieben“: Schon bei den Support-Acts hallen tausende Stimmen erwartungs­voll durch die Barclaycar­d-Arena. TourFinale am Samstagabe­nd in Stellingen, vor 11 500 Fans in der größten Konzerthal­le der Heimatstad­t – mehr kann sich die Hamburger HipHop-Crew 187 Strassenba­nde nicht wünschen.

„Das’ der größte Scheiß, den wir jemals gespielt haben in unserem Leben“, ruft Bonez MC zurecht ins ausverkauf­te Arenarund. Und Gzuz, Maxwell und Konsorten geben Vollgas, um das Heimat-Publikum in Stimmung zu halten.

Songs vom aktuellen Erfolgsalb­um „Sampler 4“, die Hits der Truppe, auch Kollabo-Songs wie „Palmen aus Plastik“oder „Ohne mein Team“, alles vom Publikum laut umjubelt und mitgegrölt. So fällt zumindest der eher mäßige Sound nicht ganz so auf.

Von der Bühne mehr Publikums-Animation als bei jeder Dorf-Disco-Party: „Eins acht, sieben – eins, acht sieben“, „Gebt mir ein ausverkauf­t – aus – ver – kauft“, „Gebt mir ein Samy Deluxe: die Zeit ist vorbei“: Okay, letztes lässt sich nicht so gut schreien – aber: „Das ist HipHop 2018“, bestätigen sich die Herren auf der Bühne selbst.

Mit ihrer eigenen Zunft gehen die Rapper hart ins Gericht: „98 Prozent dieser Deutschrap-Hurensöhne laufen über die Bühne und gucken auf den Boden, so sind wir nicht.“Und auch die Hamburger Polizei, die vor dem Konzert über 140 Autofahrer kontrollie­rt hat (unter anderem die Hamburger 187-Rapper selbst), wird von der Bühne aus provoziere­nd bepöbelt: „70 von diesen Stinke-Tieren sind heute unter uns.“

Zur Zugabe rollt dann ein dicker Mercedes auf die Bühne, danach lässt sich Maxwell nochmal in einem riesigen pinken AufblasFla­mingo übers Publikum tragen. „Das hat nix mit schwul zu tun, pink ist ’ne schöne Farbe“, erklärt dazu Rap-Kollege Bonez von der Bühne. Na denn. Das war also HipHop 2018 – für diesen Abend zumindest. Dendemann, wo bleibt das neue Album?

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