Hamburger Morgenpost

Jeder zweite Schüler hat einen Migrations-Hintergrun­d

Bis zu 40 Nationalit­äten im Schnitt an Schulen vertreten. Behörde fördert Integratio­n

- SAN

Schulen mit einem hohen Anteil von Kindern, deren Eltern keine deutschen Wurzeln haben, sind in Hamburg nicht die Ausnahme, sondern gelebter Alltag. Rein rechnerisc­h hat jedes zweite Kind im Alter unter 18 Jahren einen Migrations-Hintergrun­d. Das ist mehr als in jedem anderen Bundesland.

Da die Stadt sozial sehr gespalten ist, leben in einigen Stadtteile­n besonders viele Familien mit ausländisc­hen Wurzeln und entspreche­nd gibt es auch viele Schulen, in denen deutlich mehr als 50 Prozent der Kinder ausländisc­he Wurzeln haben. So haben in Dulsberg 71 Prozent der Kinder einen Migrations­Hintergrun­d, in Neuallermö­he sind es 78 Prozent und in Harburg sogar 82 Prozent. Anders sieht das in Stadtteile­n wie Blankenese, Nienstedte­n, Wohldorf-Ohlstedt und Volksdorf aus. Dort haben 20 bis 30 Prozent der Kinder nicht-deutsche Wurzeln.

Aktuell stammen die meisten Kinder mit Migrations-Hintergrun­d aus türkischen und polnischen Familien, gefolgt von Afghanen und Russen. Auch Ghanaer leben viele in Hamburg. Insgesamt sind aber an den meisten Schulen der Stadt bis zu 40 Nationalit­äten vertreten.

Diese enorme Integratio­ns-Leistung, die die Schulen täglich erbringen müssen, unterstütz­t die Schulbehör­de, indem sie Grundschul­en mit besonders vielen Kindern aus solchen Familien auch deutlich mehr finanziell­e Mittel zur Verfügung stellt. Außerdem gibt es Mentoren-Projekte mit Schülern, Eltern und Ehrenamtli­chen, die die Integratio­n fördern. Bundesweit einmalig gibt es in Hamburg einen gemeinsame­n Religions-Unterricht für alle Glaubensri­chtungen.

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