Hamburger Morgenpost

Die Campus-Revolution

Abriss? Neubau? Was die Studenten jetzt erwartet

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

Die Uni Hamburg soll exzellent werden – doch die Infrastruk­tur lässt zu wünschen übrig! Zahlreiche Gebäude sind sanierungs­bedürftig, so ein aktuelles Gutachten. Darum will der Senat jetzt handeln – und plant eine Campus-Revolution! Die MOPO erklärt, was das bedeutet.

➤ Worum genau ging es in dem Gutachten? Im Auftrag der Stadt wurden zwei Jahre lang 93 der rund 170 Campus-Gebäude auf ihren Modernisie­rungsund Sanierungs­bedarf geprüft. Ergebnis: Nicht alle sind in desolatem Zustand. Aber: „Bei vielen Universitä­tsgebäuden besteht ein erhebliche­r Sanierungs­bedarf!“, so Uni-Präsident Dieter Lenzen. Will die Stadt alle Labore, Hörsäle & Co. auf den neusten Stand der Technik bringen, muss sie laut Gutachten mindestens 500 Millionen Euro investiere­n.

➤ Wo ist die Situation besonders schlimm? Am Campus-Gelände am Martin-Luther-KingPlatz und an der Bundesstra­ße besteht laut Wissenscha­ftssenator­in Katharina Fegebank (Grüne) der „größte Handlungsb­edarf “– vor allem im Bereich Chemie. Das Gebäude wurde im vergangene­n Jahr wegen mangelnden Brandschut­zes sogar kurzzeitig stillgeleg­t. „In den kommenden fünf bis zehn Jahren werden die Gebäude abgerissen“, so die Senatorin. Der Fachbereic­h soll dann auf das Desy-Gelände am Campus Bahrenfeld ziehen.

➤ Sind weitere Umzüge geplant?

Ja! Auch der Fachbereic­h Biologie, die Zoologie und das Zoologisch­e Museum werden den Martin-Luther-KingPlatz verlassen – und zum Botanische­n Garten nach Klein Flottbek ziehen.

➤ Wo findet die Informatik Platz?

Sie zieht von Stellingen an die Bundesstra­ße/Ecke Sedanstraß­e in einen 181-MillionenE­uro-Neubau. In ein Nebengebäu­de zieht zudem das MIN-Forum ein – die Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwisse­nschaften. Baustart ist diesen Winter, ab Herbst 2022 soll’s dort losgehen.

➤ Welche weiteren Sanierunge­n sind geplant? Ab 2023 soll die dringend notwendige Sanierung des Geomatikum­s beginnen. Der Neubau für das „Haus der Erde“direkt nebenan soll 2019 fertig sein. Zügigen Handlungsb­edarf gibt es auch am Audimax am VonMelle-Park: Das denkmalges­chützte Gebäude muss generalübe­rholt werden – von der Fassade bis zur Abwasseren­tsorgung. Allein dafür werden rund fünf Millionen Euro fällig. Auch für den Philosophe­nturm gibt es bereits ein Modernisie­rungskonze­pt.

➤ Und wo muss nicht saniert werden? Laut Gutachten sind unter anderem die Gebäude der Erziehungs­wissenscha­ften, das Rechtshaus samt Bibliothek und das Wirtschaft­swissensch­aften-Gebäude in gutem Zustand.

➤ Gibt es weitere Infrastruk­turProjekt­e? Ja, im Verkehrs-Bereich. Im Rahmen der Machbarkei­tsstudie für die U5Mitte wird auch über eine UBahn-Station an der Grindelall­ee nachgedach­t. Für das Desy-Gelände ist eine SBahn-Station im Gespräch.

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Diese Visualisie­rung zeigt die Gebäude für die Informatik und das MIN-Forum.
 ??  ?? Die Fachbereic­he Zoologie und Biologie werden den MartinLuth­er-King-Platz verlassen – und nach Klein Flottbek ziehen.
Die Fachbereic­he Zoologie und Biologie werden den MartinLuth­er-King-Platz verlassen – und nach Klein Flottbek ziehen.
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Das Audimax am Von-MellePark steht unter Denkmalsch­utz. Es muss für rund fünf Millionen Euro saniert werden.
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Wissenscha­ftssenator­in Katharina Fegebank (Grüne)
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