„Wütend war er wie ein Irrer“
Messermord an Zweijähriger: Mutter per Video vernommen
Im Prozess um den grauenvollen Messermord an einem Kleinkind hat gestern die Mutter der Zweijährigen gegen ihren ehemaligen Lebensgefährten ausgesagt – per Video.
Lubna A. (33) schildert, wie die Ehe nach muslimischem Recht 2014 von ihrer Familie arrangiert wurde. Nach anfänglichem Glück habe sie bemerkt, dass es dem abgelehnten Asylbewerber aus Pakistan nur um seinen Aufenthaltsstatus gegangen sei: „Er wollte in Deutschland Vater werden, damit er hierbleiben kann“, ließ die traumatisierte Frau die Dolmetscherin übersetzen. Sohail A. sei zunehmend gewalttätig gegen sie und ihren fünfjährigen Sohn geworden: „Wenn er wütend war, war er wie ein Irrer.“
Als sie ihn bei der Polizei und der Ausländerbehörde anzeigte, eskalierte die Situation: Am 23. Oktober 2017, dem Todestag der kleinen Ayesha, hatte Sohail A. einen Termin bei seinem Anwalt und erfuhr, dass ihm die Abschiebung drohte.
Zurück in der Wohnung in Neugraben drohte er seiner Lebensgefährtin, sie solle die Anzeige zurückziehen oder ihm seine Tochter geben, damit er mit ihr nach Pakistan gehen könne.
Lubna A. fuhr zu ihren Eltern, ließ ihre Tochter bei dem Angeklagten – in der Überzeugung, Sohail A. würde seinem Kind nichts tun: „Er hat sie von Anfang an geliebt.“Als sie Stunden später mit der Polizei in die Wohnung zurückkam, lag Ayesha tot im Schlafzimmer, ihr Kopf nahezu abgetrennt.
Als Lubna A. vom Tattag spricht, wirf der Angeklagte sich auf den Boden, bricht wie beim Prozessauftakt in dramatisches Heulen aus. Fortsetzung Montag.