Hamburger Morgenpost

Die Entdeckung der Langsamkei­t

Bei einer Flusskreuz­fahrt mit A-Rosa kann man einige Vorurteile über Bord werfen

- Von SOPHIA KRÄGE

Was hat man nicht schon alles ausprobier­t: Yoga, Pilates, Meditation. Mit Volldampf ruhiger werden. Entspannen auf Kommando. Endlich ausspannen. Meistens klappt das natürlich nicht. Ich habe jetzt eine Möglichkei­t kennengele­rnt, abzuschalt­en und trotzdem gleichzeit­ig viel zu erleben – auf meinem Weg von Köln nach Rotterdam.

Normalerwe­ise braucht man mit dem Auto für diese Strecke von rund 260 Kilometern nur gut zwei Stunden. Ich habe eine Woche gebraucht. Gut, ich habe auch nicht nur Rotterdam erlebt, sondern auch andere schöne Städte in Holland und in Belgien. Und das in aller Ruhe. Denn ich habe meine erste Kreuzfahrt auf einem Fluss erlebt – mit der A-Rosa Silva.

„Sie waren noch nie auf einer Flusskreuz­fahrt, oder?“fragte mich der Mann mit einem Lächeln im Gesicht und einen Pappschild mit dem Schriftzug „A-Rosa Kreuzfahrt­en“in der Hand. So lernte ich Atze kennen, den Cruise-Manager der A-Rosa Silva, der mich und andere Gäste der bevorstehe­nden Kreuzfahrt am Hauptbahnh­of in Köln

abholte. Denn die Domstadt war Ausgangspu­nkt der Rundreise mit dem Flusskreuz­fahrtschif­f – und sollte in einer Woche auch wieder unser Ziel sein.

Man sah mir also an, dass ich etwas skeptisch war. Gut, Kreuzfahrt­en auf hoher See kannte ich. Aber langweilig auf einem Fluss dahinschip­pern? Was soll daran interessan­t sein?

Schon vor meinem Reiseantri­tt häuften sich die Vorurteile meiner Freunde. Mit Sprüchen wie „Du wirst da mit deinen 23 Jahren definitiv mit Abstand die Jüngste sein“, oder aber „Das ist dort doch pure Langeweile.“ Natürlich ist die A-Rosa Silva deutlich kleiner als ein Hochseesch­iff. Beeindruck­end ist sie aber trotzdem mit satten 135 Metern Länge und 11,40 Metern Breite. Auf dem Sonnendeck gibt es sogar einen Pool, eine Bar und viele Sonnenlieg­en. Alles da für mich, um zu entspannen. Das Schiff ist mit viel Liebe zum Detail eingericht­et – sehr gemütlich. Die Gänge sehen genauso aus wie auf einem Hochseesch­iff. Doch hier gibt es nur 89 Doppelkabi­nen und Platz für 186 Gäste. Was für ein Unterschie­d zu 3000-Passagiere-Riesen! Und die Kabine? Ein großes gemütliche­s Doppelbett, ein französisc­her Balkon mit herrlicher Aussicht auf das Wasser, Minibar, frische Blumen. Wird wohl doch nicht so schlecht, meine ProbeKreuz­fahrt.

Mit Blick auf den Kölner Dom lief unser „Schiffchen“dann aus und begab sich mit etwa 13 bis 14 Stundenkil­ometern auf eine lange Reise.

Auf unserer achttägige­n Tour „Kurs Amsterdam“ging es jetzt auf dem Rhein zu fantastisc­hen Städten und Metropolen der Niederland­e und Belgiens. Von Köln über Hoorn, Amsterdam nach Rotterdam und von dort nach Gent, Antwerpen, Nijmegen und wieder zurück nach Köln. Vorbei zogen grüne saftige Wiesen mit Schafen und Kühen, Bäume in prächtig-leuchtende­n Farben, Windräder, wunderschö­ne Häuser oder Kirchen, Brücken und Museen.

Und das ganz passierte mit einer Gelassenhe­it und coolen Einstellun­g, dass man richtig abschalten, die Landschaft vorbeizieh­en und sich verwöhnen lassen konnte.

Bei allen Landgängen war es jedem selbst überlassen, wie er die Städte erkunden will. Egal ob allein zu Fuß, mit dem Rad oder bei einem gebuchten Ausflug. Das nenne ich Lässigkeit.

Highlight der Reise war natürlich Amsterdam. Mir fiel auf, dass der Kapitän des Grachtenbo­otes erheblich mehr Stress haben musste, als der Käpt’n unseres Schiffes. Stress? Den Stress von meinem Alltag hatte ich da bereits schon vergessen.

Auf dieser Reise gab es nicht nur viel zu sehen, sondern auch viel zu schmecken. An Bord tischte uns zum Beispiel der Chefkoch mit seinem Team jeden Tag abwechslun­gsreiche regionale Gerichte auf - oft mit „Show Cooking“. Anders als auf einem Hochseesch­iff gibt es auf der A-Rosa Silva nur ein Bordrestau­rant. Man hatte keine Wahl. Aber das war auch gut so. Wieder ein Stressfakt­or weniger. Ausruhen, Entdecken, Schlemmen, Ausruhen. An diese Arte zu Reisen kann man sich gewöhnen. Alles, was wir gesehen und erlebt haben, hinterließ den Wunsch, man müsse unbedingt noch einmal wiederkomm­en.

In der Ruhe liegt die Kraft. Die konnte ich auf meiner ersten Flusskreuz­fahrt gut auftanken – obwohl ich so viel gesehen hatte. Wenn ich mal wieder unruhig werde, denke ich daran, wie ich mich einfach stundenlan­g in die herrliche finnische Sauna mit Panoramabl­ick gesetzt habe oder mir einen köstlichen Cocktail auf dem Sonnendeck servieren ließ. Ganz in Ruhe.

Diese Reportage wurde unterstütz­t von der Reederei A-Rosa.

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 ??  ?? Ganz in Ruhe: Mit der A-Rosa Silva entdeckt man die schönsten Metropolen in Holland und Belgien. Es ibt mehrere Termine in diesem ahr.
Ganz in Ruhe: Mit der A-Rosa Silva entdeckt man die schönsten Metropolen in Holland und Belgien. Es ibt mehrere Termine in diesem ahr.

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