Verschleppte Erkältung:
Nahm er seine Krankheit nicht ernst genug?
Berlin - Er war erkältet, hatte sich krankgemeldet, wollte aber möglichst schnell wieder arbeiten. „Bin bald wieder da“, informierte Sat.1-Moderator Martin Haas die Kollegen. Ein tragischer Irrtum. Am 27. März verstarb der 55Jährige. Und jetzt kommt raus: Ein verschleppter grippaler Effekt und eine Lungenentzündung hatten sein Herz zu sehr geschwächt.
Immer wieder nehmen Menschen eine Erkältung nicht ernst genug, wodurch es zu sehr viel schwereren Krankheiten oder gar zum Tod kommen kann. Was also kann man tun? Wir sprachen darüber mit Professor Dr. med. Dietrich Andresen von der Deutschen Herzstiftung, Kardiologe am Hubertus Krankenhaus Berlin.
MOPO: Grippe oder grippaler Effekt – was ist der Unterschied? Prof. Dr. med. Dietrich Andresen: Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Grippe“, „grippaler Infekt“und „Erkältung“fälschlicherweise oft gleichgesetzt. Grippe und Erkältung werden zwar jeweils durch Viren ausgelöst, die Grippe ist aber eine erheblich schwerere Erkrankung als ein grippaler Infekt. Die Symptome (z.B. Husten, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit) treten bei einer Grippe viel schneller (innerhalb von Stunden) und viel heftiger auf.
Wie erkenne ich, dass ich eine Erkältung möglicherweise verschleppt habe?
Wenn sich der Patient sehr viel länger krank, matt und müde fühlt. Oft kommen Fieber, Kreislaufbeschwerden und Atemnot hinzu. Auch unregelmäßiger Herzschlag kann als Hinweis gewertet werden. Dann sollte man unbedingt den Arzt aufsuchen.
Was sind die Folgen einer verschleppten Erkältung? Schlagen die Viren erst einmal aufs Herz, können sie eine Myokarditis verursachen, also eine Herzmuskelentzündung. Die Folge: Der Patient entwickelt eine Herzschwäche. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu schweren HerzRhythmusstörungen mit Todesfolge kommen.
Was kann ich tun, um mich vor